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Voivod - Target Earth

Voivod- Target Earth

Century / EMI
VÖ: 18.01.2013

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Zielvereinbarung

Eines ist mal klar: Voivod waren in den 1980er Jahren dermaßen bahnbrechend, dass Genres wie Progressive Metal und Industrial Metal ohne Alben wie "Killing technology" von 1987 oder "Nothingface" von 1989 sicher eine andere Entwicklung genommen hätten. Klar ist aber auch, dass der Krebstod von Denis "Piggy" D'Amour 2005 eine Zäsur bedeutete, von der sich die Band lange nicht erholen sollte - zu orientierungslos wirkten die folgenden Alben "Katorz" und vor allem "Infini", auch wenn sie noch Fragmente unvollendeter Songideen des hyperkreativen Gitarristen enthielten.

Der Druck auf die Kanadier, insbesondere auf Hauptsongwriter Michel "Away" Langevin, ist also wahrlich nicht gering, zumal sich in den letzten Jahren Bands wie Gojira anschickten, die legitime Nachfolge anzutreten. Insofern wirkt bereits der eröffnende Titelsong wie ein Befreiungsschlag, gelingt es Away hier doch, die bekannten Markenzeichen wunderbar in einem Song zu vereinen: verzwickte Riffs mit einer gewissen Punk-Note, haufenweise Breaks, die sich als bei weiteren Durchläufen dringend zu erforschende Widerhaken entpuppen, sowie mit Daniel "Chewy" Mongraine ein Gitarrist, der Piggy tatsächlich würdig zu ersetzen scheint.

Derart beflügelt, navigieren Voivod geradezu leichtfüßig zwischen Thrash-Knallern wie "Kluskap o'kom" oder vergleichsweise eingängigen Rockern wie "Empathy for the enemy". Während allerdings das vorab veröffentlichte "Mechanical mind" Dank einer wahnwitzigen Mischung aus klirrender Kälte, einer meisterhaft ineinander verwobenen wahren Flut an Breaks sowie dem gewohnt exaltiertem Gesang von Denis "Snake" Belanger das Zeug zum Signature-Track der Neuzeit hat, wird bei "Kaleidos" dann doch die Grenze zur Konfusion ein wenig überschritten.

Dennoch: Nur wenige Bands des Genres sind so wie Voivod imstande, all ihre Trademarks in einen Song zu packen, ohne diesen völlig zu überfrachten, wie noch einmal auf "Corps étranger" höchst eindrucksvoll demonstriert wird - zumal Songs in französischer Sprache trotz der Bandheimat Québec Seltenheitswert besitzen. Nach 30 Jahren Bandhistorie demonstrieren die Kanadier in beeindruckender Manier, dass sie nach wie vor die graue Eminenz des extremen progressiven Metals sind. Und treten nebenher auch noch aus dem mitunter übergroßen Schatten des unvergessenen Michel Langevin.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Target Earth
  • Mechanical mind
  • Resistance
  • Corps étranger

Tracklist

  1. Target Earth
  2. Kluskap o'kom
  3. Empathy for the enemy
  4. Mechanical mind
  5. Warchaic
  6. Resistance
  7. Kaleidos
  8. Corps étranger
  9. Artefact
  10. Defiance

Gesamtspielzeit: 56:40 min.

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