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Okkultokrati - Snakereigns

Okkultokrati- Snakereigns

Fysisk Format / Cargo
VÖ: 02.11.2012

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Metal ist aus

Dass aus Norwegen ein Haufen guter, aber schlecht gelaunter Musik kommt, ist keine Neuigkeit. Dass die Skandinavier ein Herz für Rock'n'Roll haben, ist auch keine Meldung wert. Und dass es im Kielwasser von Kvelertaks erfolgreicher Verbindung von beidem eine Reihe eifriger Nachahmer gibt, ist vielleicht am allerwenigsten überraschend. Okkultokrati gelingt allerdings das Kunststück, ihren Deathrock trotz aller ungesunden Ausdünstungen eingängig und spannnend zu gestalten.

Irgendwo in den im norwegischen Nebel herumspukenden, besoffenen und dreckigen Gespenstern, von denen Okkultokrati neun Stück in so etwas ähnliches wie Musik nach westlichen Standards gegossen haben, versteckt sich ein Rest fröhlich nach vorne stürmender Garagenrock. An anderer Stelle sind schemenhaft ein paar gereckte Punkrock-Fäuste zu erkennen. Diese kleinen Lichtblicke sind es, an denen der Hörer sich anfangs entlanghangelt, während eine schwarze Wutflut aus den Boxen bricht, die sich Okkultokrati erfrischend unverkrampft zusammenspielen.

Die kleinen Kompromisse, die die Band eingeht, um nicht zu extrem, nicht zu unhörbar zu klingen, funktionieren gerade zu Beginn ganz wunderbar. "No Ouroboros" lässt sich noch als Hardcore-Punkrock begreifen, ebenso der Titeltrack. Bei der polternden Sludge-Abfahrt "Invisible ley" kommt dann zwar nur noch Eyehategod als Referenz in Frage, aber zu diesem Zeitpunkt hat man sich an Black Qvislings blutspeiende Stimme schon gewöhnt. Wenn die Band schließlich in den beiden Siebenminütern "Acid eagle one" und "We so heavy" mit verkohltem Doom so richtig aufdreht, ist es sowieso zu spät, um ohne Ohrenschmerzen aus der Sache herauszukommen.

Ein Begriff ist in den vergangenen drei Absätzen nicht gefallen: Metal. Okkultokrati scheppern, prügeln und dröhnen zwar wie besessen, "Snakereigns" klingt aber von vorne bis hinten eher nach angepisstem Jamrock als nach messerscharfem Geriffe. Wenn überhaupt, dann bietet sich der Vergleich mit dem blues- und 70er-getränkten Südstaaten-Metal der erwähnten Eyehategod, Crowbar oder Weedeater an und weniger die Rasierklingen-Aggressivität skandinavischer Genre-Bands. Deswegen sind Okkultokrati auch weit davon entfernt, sich als Kvelertak-Kopie bezeichnen lassen zu müssen. Stattdessen rasen sie sehenden Auges in ein Meer aus blinder Wut - und davon darf es jedes volle Pfund mehr sein.

(Maik Maerten)

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Highlights

  • No Ouroboros
  • Acid eagle one
  • Let the sun receive her king

Tracklist

  1. No Ouroboros
  2. Snakereigns
  3. Invisible ley
  4. I thought of demons
  5. Acid eagle one
  6. Unconscious mind
  7. We so heavy
  8. Let the sun receive her king
  9. Nothing awaits

Gesamtspielzeit: 37:18 min.

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