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Sense Field - Tonight and forever

Sense Field- Tonight and forever

Nettwerk / EMI
VÖ: 29.04.2002

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Kleine Nachtmusik

"This is no longer now / This is a place to come" haucht Jonathan Bunch den Sternen einer milden Sommernacht entgegen. Spätestens jetzt wissen alle Wartenden: Sense Field haben es endlich doch noch geschafft. Auch die längst unter "hoffnungslos" einsortierten Fälle bekommen somit ihre faire Chance. Unglaubliche fünf lange Jahre zwischen Bangen und Hoffen, die seit dem '96er "Building"-Album in die Lande gezogen sind, fanden Ende 2001 mit dem Release von "Tonight and forever" in den Staaten ihr Ende. Und - man höre und staune - auch in Europa schaut die potentielle Käuferschar nun nicht länger in die (Import-)Röhre.

Modern klingt sie ja, die neue Sense Field. Die Ruppigkeit der längst vergangenen Revelation-Tage hat ihren Ruheplatz in der angestaubten Band-Historie eingenommen. Verantwortlich für den glasklaren Sound der vorliegenden Tonkonserve zeichnet sich Gitarrist Chris Evenson höchstselbst. So ist während der Aufnahmen von "Tonight and forever" im bandeigenen Aufnahmestudio nicht mehr und nicht weniger als ein lupenreines Rockalbum entstanden. Nur ist dies auch qualitativ nicht ganz das geworden ist, was man sich aus dem Hause Sense Field erhofft hatte. Tatsächlich wackeln die Fundamente dessen, was man sich mit dem Major-Release "Building" vor mittlerweile einem halben Jahrzehnt aufgebaut hat, bisweilen höchst bedrohlich.

Den langen Tage und Nächte, die das Songmaterial in einer schier unendlich erscheinenden Warteschleife verbrachte, scheinen Sense Files paradoxerweise ihren Tribut zollen zu müssen. Das Privileg, erst über einen längeren Zeitraum hinweg zu wirklich Großem heranzureifen, scheint weiterhin einem wohlbekannten Herrn mit dem Vornamen "Jack" und dem Nachnamen "Daniels" vorbehalten zu sein. Wo "Tonight and forever" durchaus seine gewißen Momente hat, wird der Leerlauf oftmals mit allerlei produktionstechnischem Schnickschnack überdeckt und selbst kreative Minimalinspirationen mit dem Mischpult auf das XXL-Format plattgewalzt.

Dies freilich ohne nennenswerte Erfolgserlebnisse. Bratzen die Gitarren im Opener "Fun never ends" und im beherzten Power-Popper "No longer now" auch noch so quietschfiedel vor sich hin - aus dem Rock-Baukasten für Möchtegerns zusammengekleisterte Schnarchsäcke wie der äußert schwerfällige "Love song" relativieren etwaige Vorzüge voll und ganz. "Am I a fool?" fragt sich Bunch in der genauso betitelten Nummer. Die Antwort möchte man ihm bei solchen Ausrutschern am liebsten selbst entgegenschreien. Vielleicht finden Sense Field nach absolvierter Odyssee wieder zu alter Form und Stärke zurück. Vielleicht aber auch nicht. Eines scheint jedoch klar: Auch Vorreiter kochen nur mit Wasser.

(Sven Cadario)

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Highlights

  • Here right here
  • No longer now
  • Waiting for something

Tracklist

  1. Fun never ends
  2. Save yourself
  3. Here right here
  4. No longer now
  5. Beatles song
  6. Weight of the world
  7. Waiting for something
  8. Emergency exit
  9. Are you okay
  10. What never dies
  11. Am I a fool
  12. Love song

Gesamtspielzeit: 39:08 min.

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