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Van Morrison - Born to sing: No plan B

Van Morrison- Born to sing: No plan B

Blue Note / EMI
VÖ: 28.09.2012

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Nah dran

Alles auf eine Karte: Van Morrison hat ein paar der besten Studiomusiker dieser Zeit eingeladen, ein paar Noten aufs Papier gekritzelt und das Startsignal gegeben. Ein paar Tage später war "Born to sing: No plan B" im Kasten. So will es zumindest die Legende zum besten Album, das Van Morrison seit Jahren aufgenommen hat. Und man glaubt sie gerne. Denn in diesen zehn neuen Songs des 67-Jährigen liegt so viel Wucht, ist so viel Luft, dass sie leichtfüßig, frisch und lebendig klingen. Ganz anders als die letzten fünf Platten des Sängers mit der unvergleichlichen Stimme.

Überraschend ist auch, dass Van Morrison sich als Protestsänger ins Spiel bringt. Er sei angewidert von Gier, Korruption und Materialismus, woraus der Voodoo-Jazz von "If in money we trust" entsprungen sei. "When God is dead / And money's not enough / In what do you trust / When it's not enough?", singt er da, bläst kurz darauf ein herrliches Alt-Sax-Solo und duelliert sich mit dem Klavier. Mit seinem 35. Studioalbum ist Van Morrison nun wieder dem Gipfel nahe gekommen, auf dem er 1970 mit seinem Album "Moondance" einst die Fahne gehisst hatte. Soul, Gospel, Blues, Country und Jazz gehen hier eine organische Verbindung ein, wie man es von dem alten Mann mit Hut niemals wieder erwartet hätte.

Ausgerechnet auf dem Blue-Note-Label entfaltet Van Morrison seine alte Größe. Das legendäre Label, auf dem er zuletzt 2003 das bräsige "What's wrong with this picture" veröffentlichte, war der Startschuss für Van Morrisons Interesse an Musik. "Mein Vater besaß ziemlich viele dieser alten Blue-Note-Platten", gibt Morrison zu Protokoll. Und es ist genau Van Morrisons Verbeugung vor diesen Künstlern, die einst auf dem New Yorker Label veröffentlichten, die "Born to sing: No plan B" zu dem machen, was es ist: ein zeitloses Meisterwerk. Coltrane, Davis, Coleman, Powell - irgendwo sind sie hier alle vertreten.

Seine Liebeserklärung an den Jazz formuliert er im swingenden "Close enough for Jazz" präsise: "Even if it's half / Empty in the glass / If there's room to move your elbows / Then it's close enough for Jazz." Mit diesem ungeheuren Groove in der Stimme gerät dieser Song zu einem Höhepunkt der Platte, dem vom verspielten Blues in "Mystic of the East" noch eins obendrauf gesetzt wird. "Born to sing: No plan B" fährt unter die Haut, macht süchtig und Vorfreude auf die nächsten Werke des Nordiren, den man schon viel zu früh verabschiedet hatte. Von hier an kann es wieder weitergehen.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • Close enough for Jazz
  • Mystic of the East
  • Educating Archie

Tracklist

  1. Open the door (to your heart)
  2. Goin' down to Monte Carlo
  3. Born to sing
  4. End of the rainbow
  5. Close enough for Jazz
  6. Mystic of the East
  7. Retreat and view
  8. If in money we trust
  9. Pagan heart
  10. Educating Archie

Gesamtspielzeit: 60:38 min.

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