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Cradle Of Filth - The manticore and other horrors

Cradle Of Filth- The manticore and other horrors

Peaceville / Edel
VÖ: 02.11.2012

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Kompakt mit dem Teufel

Einer Black-Metal-Band kann sicherlich besseres passieren als ein Slot am hellichten Tag auf dem Wacken Open Air. Von wegen Atmosphäre und so, Sie wissen schon. Bekannt ist allerdings auch, dass sich Daniel Lloyd Davey alias Dani Filth an so etwas überhaupt nicht stört, auch wenn Uhrzeit, Licht und Alkoholpegel dafür sorgten, dass das Set der Briten weitgehend ignoriert wurde. Ebensowenig wie an der Tatsache, dass sein Schaffen als Frontmann von Cradle Of Filth seit nun 20 Jahren von der Genre-Polizei abgelehnt wird.

Würde man Filth nicht besser kennen, könnte man aber fast annehmen, bei der für Bandverhältnisse unüblich kurzen Spielzeit von "The manticore and other horrors" handele es sich eventuell um ein Zugeständnis an jene Kritiker, die ihm überbordenden Bombast vorwerfen. Zumal Filth sich mit dem Orchesterprojekt "Midnight in the labyrinth" hinreichend ausgetobt haben dürfte. Doch wie immer dem auch sei: Nach dem atmosphärischen Intro "The unveiling of O" gibt es gewohnt vehement, aber so kompakt wie selten auf die Visage.

Ist schon das besonders im Mittelteil pervers groovende "The abhorrent" ein erfreulicher Ausflug zu den eigenen Wurzeln, lässt "For your vulgar delectation" dank seiner rotzigen Crust-Punk-Attitüde nur noch rauchende Trümmer zurück. Ebenso großartig "Manticore", bei dem der nicht eben als introvertiert bekannte Filth noch exaltierter schreit, keift und brüllt als ohnehin schon. Über allem strahlt jedoch "Pallid reflection", das sich durch eine auch für Bandverhältnisse seltene Symbiose aus Bombast, brutaler Härte und vor allem irrwitziger Melodien zu einem echten Meilenstein im Songkatalog entwickeln dürfte.

Begriffe wie "Ohrwurmcharakter" gehörten in der Vergangenheit eher selten zum bevorzugten Vokabular, wenn über das Schaffen von Cradle Of Filth gesprochen wurde. Mit Recht: So räudig-aggressiv ging die Band seit "Midian" aus dem Jahr 2000 nicht mehr zu Werke, trifft dabei jedoch noch entschlossener die Mischung aus Härte und Bombast als auf dem wahrlich nicht schlechten Vorgänger "Darkly, darkly, Venus Aversa". Die neue Kompaktheit steht den Briten sehr gut zu Gesicht - passend zum Grinsen, mit dem Dani Filth den selbsternannten Wächtern der Szene erneut den Stinkefinger zeigt.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • For your vulgar delectation
  • Manticore
  • Frost on her pillow
  • Pallid reflections

Tracklist

  1. The unveiling of O
  2. The abhorrent
  3. For your vulgar delectation
  4. Illicitus
  5. Manticore
  6. Frost on her pillow
  7. Huge onyx winds behind despair
  8. Pallid reflection
  9. Siding with the titans
  10. Succumb to this
  11. Sinfonia

Gesamtspielzeit: 51:49 min.

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