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The Avett Brothers - The carpenter

The Avett Brothers- The carpenter

Republic / Universal
VÖ: 30.11.2012

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Ruhe sanft

Die Welt ist voll von Belanglosigkeiten. Sie lauern hinter jeder Ecke - besonders der Bereich der Unterhaltungsmedien ist schwer von ihnen betroffen: Die politische Talkshow von Stefan Raab, das "Supertalent", die neunte Staffel von "Scrubs", die "Twilight"-Filme oder millionenfach verkaufte Bestseller, die von Sadomaso handeln.

Doch was haben diese gesammelten Banalitäten mit dem neuen Album der amerikanischen Folkrock-Band The Avett Brothers zu tun? Ganz einfach: bei "The carpenter" ist es nicht anders. Diese Platte braucht eigentlich kein Mensch. Wo sind sie hin, die Hits des letzten Albums "I and love and you"? Solche grandiosen Hymnen wie der Titeltrack, "January weddig" oder das geniale "Slight figure of speech"? Das ist noch gar nicht so lange her - 2009 veröffentlichte die Band diese Platte, bei der man von der ersten bis zur letzten Minute gebannt vor der Anlage sitzen blieb und keinen Gedanken daran verschwendete, die Musik aus- und zum "Supertalent" umzuschalten.

Bei "The carpenter", erneut produziert von Rick Rubin, ist man beim ersten Hördurchgang vergeblich auf der Suche nach Songs, die im Ohr hängen bleiben. Das ändert sich auch später nur geringfügig. Die Platte ist zwar nicht schlecht. Das Problem ist nur: Die Musik plätschert einfach so vor sich hin, sie will niemandem weh tun. Im Einkaufszentrum oder im Fahrstuhl würde sich keiner daran stören. Dabei geht es mit dem schunkeligen Folk-Song "The once and future carpenter" gut los. "Forever I will move", singt Sänger Scott Avett und schlüpft in die Rolle eines wandernden Zimmermanns. Das schnulzige "Winter in my heart" regt dagegen eher zum Weiterschalten an. Die beiden kurzen Popsongs "Pretty girl from Michigan" und "I never knew you" verbreiten am ehesten den Charme und die Energie des Vorgängers.

Danach besinnt sich die Band auf ruhigeres Songwriting, dem es aber an Abwechslung mangelt. "February seven" und "Trough my prayer" sind die Plätscher-Lieder schlechthin. "Down with the shine" bekommt etwas Pathos verpasst, was den Song aber auch nicht besser macht. Einzig das flotte "Geraldine" reißt den Hörer dann doch noch mal aus dem fast schon drohenden Wachkoma. Mit "Paul Newman vs. the demons" gehen The Avett Brothers zwar für sie neue Wege, doch richtig geglückt ist der Ausflug in Richtung düster-melodiösem Rock nicht. Immerhin: Wer Schlafstörungen hat, wird "The carpenter" lieben. Wenigstens eine Wirkung hat die Musik noch.

(Robin Kunte)

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Highlights

  • The once and future carpenter
  • Pretty girl from Michigan

Tracklist

  1. The once and future carpenter
  2. Live and die
  3. Winter in my heart
  4. Pretty girl from Michigan
  5. I never knew you
  6. February Seven
  7. Trough my prayers
  8. Down with the shine
  9. A fathers first spring
  10. Geraldine
  11. Paul Newman vs. the demons
  12. Life

Gesamtspielzeit: 46:36 min.

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