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Seastone - Seastone

Seastone- Seastone

El Muto / Broken Silence
VÖ: 12.10.2012

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Eine Ladung Romantik

Nick Talbot von Gravenhurst gehört nicht zu der Sorte Mensch, die mehr als einmal pro Tag lacht. Zumindest, wenn man von seiner Musik ausgeht. Wahrscheinlich hält er auch nichts von Paradoxen wie diesem hier: ein goldener Sommer im Winter. Hat was von Frühlingsblumen im Eis. Doch hätte er ein Gespür für pure, kitschlose Romantik, wüsste er davon und würde einen solchen Widerspruch wohl ständig besingen. Und er klänge dabei wie Seastone.

Und tatsächlich, Seastone klingen wie Gravenhurst. Das ist zunächst leicht verwirrend, wie die Paradoxie unendlicher Romantik. Diese besingt das Trio aus Berlin in zwölf bildgewaltigen Pop-Kompositionen. Der ursprünglich aus Kanada stammende Sänger Christopher Robinson macht daraus auch keinen Hehl. Sein Stimmbandvolumen nähert sich zweifelsohne dem von Talbot an, doch mit Titeln wie "The sea of my heart" oder "Silver ocean glow" vernachlässigen Seastone das Dunkelmänner-Gehabe Gravenhursts zugunsten der Süße frischer Liebe und des Sehnens nach und vor dem Trennungsschmerz. Und das gelingt ihnen so formidabel, dass sie schlussendlich in der Tat wie ein goldener Sommer im Winter klingen.

Das Debüt der drei Herren wartet auch gleich mit einer perfekten Pop-Nummer auf, dessen Refrain sich glorreich über die vom Abendlicht sepiagefärbten Dächer Berlins erhebt. Träumen vorprogrammiert, nicht nur für Romantiker. In guter Leaves-Machart ritzt "Silent kingdom" eine Furche in jede herzschmerzbefrachtete Seele. Hat sogar etwas von Nick Cave, nur anders eben. "Piece of the universe" brezelt in guter Beatles-Manier das alte Klavier auf und lässt in beschwingtem Takt die Melodien treiben, während "Shadow" seinem Titel gerecht wird und dunkle Wolken und dicke Regentropfen heraufbeschwört. Und wieder ist es der Refrain, der packt. Irgendwo zwischen The Verve, Oasis und Coldplay geht es auf dem Notenblatt der Gefühle rauf und runter.

"Silver ocean glow" reduziert sich ganz auf Lagerfeuer-Atmosphäre, akustisch, sparsam und ja: romantisch. Wie Nancy Wilsons Soundtrack zu "Elizabethtown". Dagegen bricht "Satellite" mit dezenter Rockigkeit in die Schneise des großartigen "Rocket ride" und treibt mit angerauten Gitarren und saucoolem Solo in die Arme der High Flying Birds. Zum Abschluss wird noch "Carnival" von den Cardigans seiner beschwingten Funkigkeit bis aufs Nötigste entkleidet: Eine Gitarre und ein Klavier reichen, um die emotionale Schärfe des Originals neu erstrahlen zu lassen. Wie das Romantiker eben so machen. Vielleicht sollte Talbot Seastone mal ein Ohr leihen. Das würde auch ihm Lächeln Nummer zwei ins Gesicht zaubern.

(Peter Somogyi)

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Highlights

  • The sea of my heart
  • Rocket ride
  • Shadow

Tracklist

  1. The sea of my heart
  2. Undone
  3. Rocket ride
  4. Silent kingdom
  5. A piece of the universe
  6. Walk away from you
  7. The long way home
  8. Shadow
  9. Silver ocean glow
  10. Return of the son
  11. Satellite
  12. Carnival

Gesamtspielzeit: 44:53 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
matze1981
2012-10-26 00:39:05 Uhr
Seastone - Seastone

El Muto / Broken Silence
VÖ: 12.10.2012

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

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