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The Wallflowers - Glad all over

The Wallflowers- Glad all over

Columbia / Sony
VÖ: 05.10.2012

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Älter als der Vater

Lange, lange mussten sie warten, die Fans von The Wallflowers. Nach dem letzten Album "Rebel, sweetheart" aus dem Jahr 2005 wurde es erst mal ruhig um die Band. Abgesehen von einer Best-Of-Collection 2009 und einer Solokarriere des Sängers und Gründers Jakob Dylan. Wer dessen berühmter Vater ist, dürfte wohl allseits bekannt und vor allem schon oft genug durchgekaut sein. Für diejenigen, die auf dem Schlauch stehen, ein kleiner Tipp am Rande: Man achte auf den Nachnamen.

Im verflixten siebten Jahr kehrt Jakob Dylan von seinen Soloausflügen zurück - mit dem etwas konfus betitelten "Glad all over". Ob er mit dieser Aussage seine Solokarriere meint, bleibt offen. Was allerdings nicht offen bleibt, ist die neue Besetzung. Da gibt es gleich mehrere Neuerungen. Unter anderem wurde Jack Irons, der schon für die Red Hot Chilli Peppers und Pearl Jam trommelte, angeheuert und komplettiert damit die jetzt wieder als Quintett anzutreffende Band.

Diese geballte Mannspower entlädt sich auch direkt im ersten Lied des Albums: "Hospital for sinners" geht sehr rockig los, ohne Vorwarnung, so als wollten die fünf Herren deutlich machen, dass sie nie weg gewesen seien. Es lädt zweifelsohne zum Tanzen ein. Überhaupt kann der Popo zu einigen Liedern des Albums bewegt werden. So zum Beispiel auch bei der ersten Single "Reboot the mission". Hierbei ist der Name Programm, schließlich startete die Band ihre Mission, sprich zusammen zu musizieren, neu. Nebenbei werden dann am Ende des Liedes alle Mitwirkenden, einschließlich des neuen Produzenten, gegrüßt. Und damit auch jeder merkt, dass das Lied an The Clash angelehnt ist, gibt's als kleines Extra als Gastmusiker deren ehemaliges Mitglied Mick Jones.

Neben stimmungsvollen Liedern wie eben genanntes, oder auch "Misfits and lovers", enthält das Album aber auch ernstere, was nicht heißt, dass diese unbedingt ruhiger sind. "The devil’s waltz" wäre hier zu nennen, wo Jakob Dylan als Songtexter mit Zeilen wie "The future is wide open, but not wide enough" ein bisschen in die Sozialkritik abdriftet. Noch ernster geht es bei "Constellation blues" zu, wo das blueslastige mehr im Text als in der Musik liegt.

Egal ob virtuose Soli, Refrains, die direkt in den Ohren haften bleiben, oder Parts zum Mitklatschen, all diese Elemente sind im Album enthalten. Es scheint, dass die Blümchen auf der Mauer während ihrer sieben Jahre langen Abstinenz keineswegs eingetrocknet sind. Trotzdem reißt einen das Album nicht unbedingt vom Hocker, zu behäbig ist das Gerocke oft. So ein bisschen wirkt Jakob Dylan sogar älter als der Vater.

(Nora-Lynn Höhl)

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Highlights

  • Misfits and lovers
  • Reboot the mission
  • The devil's waltz

Tracklist

  1. Hospital for sinners
  2. Misfits and lovers
  3. First one in the car
  4. Reboot the mission
  5. It's a dream
  6. Love is a country
  7. Have mercy on him now
  8. The devil's waltz
  9. It won't be long (till we're not wrong anymore)
  10. Constellation blues
  11. One set of wings

Gesamtspielzeit: 37:48 min.

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