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Collapse Under The Empire - Fragments of a prayer

Collapse Under The Empire- Fragments of a prayer

Finaltune / Broken Silence
VÖ: 28.09.2012

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Stuck für Stuck

Collapse Under The Empire ließen im vergangenen Jahr einige Münder offen stehen. So filigran, so verträumt, so elegisch hatte man Postrock lange nicht mehr gehört. Schon gar nicht aus diesen Landen. Einfach mal so legten zwei Hamburger ein paar cineastische Klangwolken über den heiteren Himmel. "Shoulders & giants" begeisterte als der erste Teil eines existentialistischen Epos, das 2012 mit "Sacrifice & isolation" abgeschlossen werden sollte. Für diesen Abschluss braucht es jedoch noch etwas Zeit. Wir wissen also noch nicht, ob es der erhoffte große Wurf wird. Weil aber Collapse Under The Empire immer für ein paar schillernde Klänge gut sind, verkürzen sie die Wartezeit mit "Fragments of a prayer".

Es geht's also dieses Mal noch nicht erneut um das Dasein als solches, sondern nur um vermeintlich alltägliche Dinge wie Wärme, Licht oder Mobilität. Doch mag "Fragments of a prayer" konzeptionell auch kürzer treten, zeigt sich in diesen zehn einmal mehr in Schönheit sterbenden Tracks die träumerische Handschrift der Band. Die Musik fließt gemächlich zwischen Elektronikbaukasten und Gitarren-Effektpedalen hin und her, ohne sich dabei genretypisch zu echauffieren. Die präzise und komplex gesetzten Grooves schieben die Tracks nachgiebig vorwärts und lassen so reichlich Platz für melodischen Spielereien. Dieses Mal treten die Synthesizer seltener in den Vordergrund. Stattdessen malen allerlei Gitarren sanfte Farben: Beherzte Sechzehntel schaben mollige Akzente, während Flageoletts glitzern und sentimentale Pickings durch ordentlich Reverb geschickt werden. Und gelegentlich splittern sogar ein paar Verstärkerröhren.

Trotz der einladenden Melodieführungen glänzen Tracks wie das kreiselnde "Breaking the light" oder der verhallte Aufruhr von "Closer" mit intelligenter Komposition und ausgetüftelten Richtungswechseln. Dass die Hamburger erneut selten die Fünf-Minuten-Marke überschreiten, hilft ihnen dabei, die Belanglosigkeiten der Genrekollegen zu vermeiden. Die Arrangements strahlen trotz der relativen Kürze in standesgemäßer Grandezza. Stellvertretend zeigt mit "The beyond" ausgerechnet das längste Stück, wie Collapse Under The Empire ihre Melodielinien in subtilen Steigerungen phantasievoll weiterentwickeln. Wo Streicher und Klavier sonst oft erst hinter der Kitschgrenze lauern, gehören sie hier selbstbewusst dazu. Es sind eben die großen Gefühle, um die es der Band geht. Auch bei dieser kleinen Platte für zwischendurch.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Breaking the light
  • Closer
  • Distance
  • The beyond

Tracklist

  1. Fragments of a prayer
  2. Breaking the light
  3. In the cold
  4. 180 seconds
  5. Closer
  6. Distance
  7. Opening sky
  8. The beyond
  9. When the day fades away
  10. The great silence

Gesamtspielzeit: 46:56 min.

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