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Antipop Consortium - Arrhythmia

Antipop Consortium- Arrhythmia

Warp / Zomba
VÖ: 02.04.2002

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Herzrhythmusstörungen

Mein Gott, wo kommen auf einmal diese Kopfschmerzen her? Ich wollte doch bloß ein wenig HipHop hören. Irgendwer hat mir eine CD in die Hand gedrückt. "Gib Dir das mal. Voll dopes Zeug, Alter" hatte er versprochen. Nun gut. Antipop Consortium heißt die Crew. Irgendwo habe ich davon doch schon mal gehört. War da nicht irgendwas mit Radiohead? Als Tour-Support oder so? Nee, kann ja nicht. Die haben doch nix mit Beats und Rhymes an der Kappe. Na ja, ich haue mich also in den Sessel, setze mir den Kopfhörer auf und warte gespannt auf dieses "Arrythmia".

Gleich am Start aber verstört schon das merkwürdige Geknirsche und Geflimmer. Irgend jemand dreht wild an einem analogen Synthesizer herum und macht Geräusche wie ein Geigerzähler. Der coole Sound kommt aber bestimmt noch, und auf Kommerzkacke wie P. Diddy oder Wyclef kann ich eh nicht. Als die Beats dann einsetzen, schließe ich beruhigt die Augen. In meinen Ohren machen sich Spoken Word und Slam Poetry breit. Irgendwie Old School, aber völlig neben der Schnur. "Appreciation / Is just as impractical as masculinity for drag queens."

Irgendwie ist das ja schon spannend, auch wenn die Styles doch zu wünschen übrig lassen. Statt Flow setzt es hier eben Botschaft. Und zwar gleich so massiv, daß mir langsam der Kopf schwirrt. Geschichten über Bin Laden, menschliche Schutzschilde, heuchlerische Radiomoderatoren und Hinrichtungen von Soap-Sternchen. Zwischendurch paßt das großspurige Palaver sogar zum Grundrauschen. "Bubblz" blubbert ganz annehmbar, und "Mega" kommt angenehm größenwahnsinnig daher. Kaum Soul zwar, aber um so mehr Computerkram. Zwischendurch zirpt und trillert ständig irgendwelches wirres Zeug. Mal pfeift es wie ein kaputter Teekessel, dann surrt durchgeschmorte Elektronik und immer wieder weißes Rauschen. Far out. Statt mich auf die Rhymes einlassen zu können, werde ich langsam echt nervös. Die Tracks wummern weiter unbeirrt vor sich hin. Kaum etwas bleibt hängen, außer das mir die zerfahrenen Sounds das Gefühl geben, ich müßte mich kratzen. Wie Ameisen krabbelt es plötzlich überall. Aber das sind wohl doch nur die Füße, die mir eingeschlafen sind.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Bubblz
  • Mega

Tracklist

  1. Contraption
  2. Bubblz
  3. Ping pong
  4. Dead in motion
  5. Mega
  6. Silver heat
  7. EKG
  8. Ghostlawns
  9. 2 We kill soap scum
  10. Z st.
  11. Traum
  12. Tron man speaks
  13. Focused
  14. Conspiracy of myth
  15. Human shield

Gesamtspielzeit: 43:15 min.

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