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The Darkness - Hot cakes

The Darkness- Hot cakes

Canary Dwarf Limited / Pias / Rough Trade
VÖ: 17.08.2012

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Rückkehr der Nachtigall

Fantastisch war das damals. Geradezu von epischem Ausmaß. Wie er da auf der Bühne stand, diese Präsenz, diese Ausstrahlung, dieses schier unerschöpfliche Talent. Entertainment pur! Und der Body erst! Da wurde nicht nur den Mädels ganz anders. Im hautengen Ganzkörper-Anzug wurden seine betörenden Lenden noch mehr betont, der Glitzereffekt wirkte, als sei er vom Himmel geschickt worden. Dazu die fließenden Moves, der breitbeinige Gang, der laszive Hüftschwung - als sei Elvis plötzlich von seiner Insel der Anonymität zurückgekehrt. Das neckische Grinsen im Gesicht, und die Haare, die im Wind wehten, wie sie es eben nur bei echten Rockstars tun. Am wichtigsten aber war natürlich der nachtigallengleiche Gesang. Es war wirklich schon der Hammer, als Stefan Raab damals "Wadde hadde dudde da?" sang. Ach ja, und ein paar Jahre später kam Justin Hawkins mit seiner Band The Darkness um die Ecke und machte ihn nach.

Nein nein nein, so ganz stimmt das ja auch nicht. Damals, im Spätsommer 2003, wirkte "I believe in a thing called love" wie ein Alien am Musikhimmel. Selbst für Glam Metal war das zu schrill, und die Stimme für einen Kerl sowieso viel zu hoch. Trotzdem fand man das natürlich saumäßig gut, und das Debütalbum "Permission to land" - selbst der Titel wirkt, als würde er von einem Außerirdischen vorgetragen - wusste zu überzeugen. Neben all den bierernsten Stiernacken und Männlein in Schwarz tat der mit einem Augenzwinkern zu verstehende Abstecher in die 70er und 80er Jahre gut, und stilecht feierte Hawkins mit jeder Menge Alkohol und Drogen, bis es 2006 schließlich ganz zum Bruch mit The Darkness kam. Im letzten Jahr vereinigte sich das Kollektiv wieder mit seinem Paradiesvogel, und mit "Hot cakes" wird diese Reunion angemessen zelebriert.

Aber natürlich sind The Darkness immer noch The Darkness. Das Cover zieren drei syrupbeschmierte Damen, die sich nur im Bikini bekleidet auf gigantischen Pfannkuchen räkeln. Die erste Single "Everybody have a good time", laut der Aussage von Hawkins der Versuch, die einfachste und dümmste Rocknummer zu schreiben, hat ihr Vorhaben glücklicherweise umsetzen können. Wer sich damit zufrieden gibt und wessen Mähne schon beim bloßen Gedanken an das Debüt ganz wellig wird, hat an "Hot cakes" seine wahre Freude. Der Opener "Every inch of you" ist der vertonte Griff in den Schritt vor allen Zweiflern, während "Keep me hangin' on" sich im Refrain an echten Größen wie Queen orientiert - und das beste Gitarrenspiel beider Hawkins-Brüder bereithält.

Ganz tief in die 80er geht es dann mit "Forbidden love", das tatsächlich mit einem leichten Latin Beat startet und sich im weiteren Verlauf zu einer waschechten Metalballade mausert, in der die Liebe zu einer Frau thematisiert wird, deren Eltern merkwürdigerweise eine andere Art Mann im Sinn haben - und Hawkins darauf mal gehörig scheißt.. Alles für die Liebe also! Von einem ähnlichen Kaliber ist das rasiermesserscharfe "With a woman", in welcher Hawkins allerdings mit der Frau bricht, mit der er zusammen ist, um sich seiner Neuen besser widmen zu können: "I've had enough baby, I loved you before / But I can't even remember what I used to adore", klassisch im Falsetto vorgetragen. Die Überraschung des Platte gibt es aber kurz vor Schluss mit "Street spirit (Fade out)", einem Cover von Radiohead, was mit dem Original etwa so viel zu tun hat wie Stefan Raab mit Hawkins selbst. Macht nichts, eine Eigeninterpretation ist ja auch mal nett - wenn es sonst schon so wenig wirklich Innovatives bei The Darkness gibt. Aber auch dazu kann man stehen.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • With a woman
  • Forbidden love

Tracklist

  1. Every inch of you
  2. Nothing's gonna stop us
  3. With a woman
  4. Keep me hangin' on
  5. Living each day blind
  6. Everybody have a good time
  7. She just a girl, Eddie
  8. Forbidden love
  9. Concrete
  10. Street spirit (Fade out)
  11. Love is not the answer

Gesamtspielzeit: 40:45 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
dhvmdj
2012-08-31 23:27:33 Uhr
9emBHE hxxynyautwnt
Arlette
2012-08-31 06:57:11 Uhr
Great story! I was thinking it had to be Destroyer. $300/tune, even for hincorama, seems cheap in the recording world doesn't it? Maybe not. Would love to hear the hincorama becuase like you guys, I don't.
Castorp
2012-08-17 12:20:06 Uhr
Gute Rocknummern.
Göneröö
2012-08-16 22:22:53 Uhr
Wow, "Street spirit" haben se gleich nochmal draufgeknallt, obwohl ihre Coverversion schon Jahre her ist... Neuaufnahme?
born blöd
2012-05-05 01:54:11 Uhr
... obwohl ihr mit "Speechless" ein guter Song gelungen ist.
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