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Slash featuring Myles Kennedy And The Conspirators - Apocalyptic love

Slash featuring Myles Kennedy And The Conspirators- Apocalyptic love

Roadrunner / Warner
VÖ: 18.05.2012

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Abklatschen für Profis

Die letzte Slash-Platte protzte noch mit einer Gästeliste, die so beeindruckend war, dass die Musik eigentlich nur daran scheitern konnte: Lemmy, Dave Grohl, Ian Astbury, Ozzy Osbourne, Andrew Stockdale, Iggy Pop. Dafür schlug sich das selbstbetitelte Soloalbum des Zylindermannes einigermaßen wacker. Für den Nachfolger hat Slash nun die meisten alten und neuen Helden des Rock'n'Roll links liegen lassen und sich auf einen Mann festgelegt: Myles Kennedy von Alter Bridge, der auf "Slash" bereits zwei Songs besingen durfte. Für eine richtige Band hat es aber noch nicht gereicht, Kennedy muss sich mit einem "featuring" auf dem Albumcover zufrieden geben.

Vielleicht steht sein Name dort auch schwarz auf rot, damit niemand denkt, Slash hätte sich wieder mit Axl Rose vertragen. Denn im Gegensatz zu Velvet Revolver hat "Apocalyptic love" soviel Eigenständigkeit wie ein Einrad. Die Platte klingt von vorne bis hinten nach den frühen Neunzigern und Guns N' Roses. In den frühen Neunzigern hätten Guns N' Roses die hier versammelten Songs allerdings samt und sonders in den Müll geworfen. Das liegt zum einen an Myles Kennedy, der mit seiner Axl-Imitation meist genauso weit vom Original entfernt ist wie Slash in diesen Tagen von seinen Glanzzeiten. Aber es liegt auch an den einfallslosen Songs, die sich allzu sehr auf die Saitenkünste von Saul Hudson alias Slash verlassen.

Der Mann kann spielen, klar. Vor allem gute Soli und so richtig dreckigen Rock'n'Roll. Dass die ganze Sleaze-Geschichte schon seit ein paar Jahren am Tropf hängt, daran sind gerade auch Platten wie "Apocalyptic love" Schuld. Bier- und Tittenreferenzen sowie ein paar Egotrips auf der Gitarre machen eben noch keinen vernünftigen Song. Gute Hooklines, Gesangslinien oder irgendwas, um ordentlich die Gehörgänge frei zu pusten sucht man unter den 13 Stücken vergebens.

Auch nach mehrmaligen Durchgängen bleibt nur eine nichtssagende Leere zurück, wenn der letzte Akkord von "Shots fired" verklingt. Die Strophe von "No more heroes" ist ein billiger Abklatsch von "Sweet child of mine", und mit den Pappaufsteller-Halbballaden "Not for me" und "Far and away" würde sich nicht mal mehr jemand zu lokalen Bandwettbewerben trauen. Songs von gleicher Machart wie "You're a lie" oder "We will roam" finden sich auf "Chinese democracy" zu Hauf - nur sind "Shackler's revenge" und "Riad n' the bedouins" um Längen besser. Schlimmer noch: Das einzige, was "Apocalyptic love" wirklich erreicht, ist neuer Respekt für Axl Rose und seine 14jährige Irrfahrt bis zur endgültigen Veröffentlichung des bis dato letzten Guns N' Roses-Albums: "It don"t really matter / I guess you'll find out for yourself."

(Maik Maerten)

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Highlights

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Tracklist

  1. Apocalyptic love
  2. One last thrill
  3. Standing in the sun
  4. You're a lie
  5. No more heroes
  6. Halo
  7. We will roam
  8. Anastasia
  9. Not for me
  10. Bad rain
  11. Hard & fast
  12. Far and away
  13. Shots fired

Gesamtspielzeit: 54:20 min.

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