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Train - California 37

Train- California 37

Sony
VÖ: 13.04.2012

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Some Hit Wonder

Train hatten ihre 15 Minuten Ruhm. Genau genommen hatten sie diese sogar zweimal und fallen damit immerhin nicht mehr in die Kategorie One Hit Wonder. "Drops of Jupiter" ist einer dieser Songs, die eigentlich alles richtig machen, um einem nach dem fünften Mal so richtig auf die Nerven zu gehen: schmierige Streicher, eine allzu schnell wiederkehrende Gesangsmelodie, Instrumentierung ohne viel Dynamik. Trotzdem ist der Song noch einer der angenehmeren in den genormten Playlists der meisten Radiosender. Gleiches gilt für "Hey soul sister" mit seiner eingängigen Ukulele und dreieinhalbminütigen Ohrwurmigkeit. Harmlos, aber auch kein Verbrechen gegen die Musikalität.

Passend zu diesen ganz okayen Singles haben Train aber auch immer einen Langspieler aufgenommen. Und sowohl "Drops of Jupiter" als auch "Save me, San Francisco" und die Platten dazwischen machten eines deutlich: Auf Albumlänge funktioniert das nicht. Und dieses Mal fehlt auch noch eine ordentliche Single. Offiziell gibt es zwar "Drive by", aber diese Karikatur einer Lollipop-Nummer wäre wohl sogar Katy Perry ziemlich peinlich, derart aufdringlich stampfen sich der Beat und die nicht auszuhaltende Melodie durch den Song. Für einen Top-Ten-Einstieg in Deutschland reichte es dennoch. Der Rest vom Schützenfest nimmt sich zumeist eher zurück, was die Partytauglichkeit angeht. Akustikgitarren, Halbballaden und ein ganz hübsches Duett mit Country-Sängerin Ashley Monroe sind das sonnig-unbeschwerte Füllmaterial auf einer Platte, die nicht viel mehr als Füllmaterial zu bieten hat.

Einzig Trains Version von "We didn't start the fire", der durchaus packende Stadionrocker "This'll be my year", hat ein bisschen Wiedererkennungswert. In dem Song zählt Patrick Monahan ganz wie Billy Joel anno dazumal die weltbewegenden Ereignisse seiner Generation auf: "Pete Rose is banned for good / The Simpsons come to Hollywood / Russia leaves Afghanistan / Flight 103 ends Pan Am / Bush is here / This is the year / That I feel most alone", singt er über 1989. Lieber gut abgekupfert als schlecht selbst gemacht. Beim Versuch, die eigenen Hits in einem anderen Song wiederzuverwerten, geht die Band dafür ganz schön baden. "You can finally meet my mom" macht nichts aus der anfangs gepfiffenen Melodie und trödelt dann in genau dem triefenden Kitsch dahin, der schon "Drops of Jupiter" ein bisschen übermannt hatte. Die Ukulele und erst recht die "Uh uhs" von "Sing together" sind nicht nur ein müder Abklatsch von "Hey soul sister", sondern erinnern auch unangenehm an die "Somewhere over the rainbow"-Version des verstorbenen Hawaiianers Israel Kamakawiwo'ole. Hätten sie sich mal besser als Two Hit Wonder aufgelöst.

(Maik Maerten)

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Highlights

  • This'll be my year

Tracklist

  1. This'll be my year
  2. Drive by
  3. Feels good at first
  4. Bruises
  5. 50 ways to say goodbye
  6. You can finally meet my mom
  7. Sing together
  8. Mermaid
  9. California 37
  10. We were made for this
  11. When the fog rolls in
  12. To be loved

Gesamtspielzeit: 43:30 min.

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