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Silverstein - Short songs

Silverstein- Short songs

Hopeless / Soulfood
VÖ: 17.02.2012

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Kurzer Prozess

Nomen est omen. Endlich mal ein Albumtitel, der sich nicht mit bedeutungsschwangeren und kaum zu interpretierenden Verklausulierungen oder nichtssagenden Worthülsen aufhält. Ist ja heutzutage eher selten der Fall. Aber nicht mit Silverstein. Denn wo "Short songs" draufsteht, sind auch kurze Lieder drin. Zwischen fünf und sechsundneunzig Sekunden ist alles vertreten. Während sich also dieses Überraschungsmoment von Anfang an erledigt hat, wartet die Band aus Burlington, Ontario mit der eigentlichen Verblüffung auf.

Denn statt wie bisher auf dem zuweilen eher etwas sanfter zugehenden Emocore-Schlachtfeld zwischen melodischen Hooklines und treibenden Grooves hin und wieder die Aggro-Keule auszupacken, wird die Verteidigung dieses Mal wesentlich öfter vernachlässigt und voll auf Angriff gesetzt. In defensiven Momenten wie dem poppunkigen "Brookfield", der schunkelnden Halbballade "Sleep around" oder dem treibenden und zugleich melancholischen "One last dance" geben sich die "alten" Silverstein klar zu erkennen. Klarer Gesang, Tempowechsel und Melodien.

Ansonsten ist Silversteins Platte nicht nur ein "22-track-short-songs-project", wie es das Infoblättchen beschreibt, sondern vor allem eine Voll-auf-die-Zwölf-Attacke. Ohne Rücksicht auf Verluste knüppeln, brüllen und kreischen sich Shane Told und Konsorten durch ihr sechstes Studioalbum, wobei die Bezeichnung "Album" bei einer Spieldauer von knapp zwanzig Minuten fast schon übertrieben wirkt. Aber egal. Hardcore-Brecher wie das eröffnende "Sick as your secrets" oder die abwechslungsreich arrangierte Mini-Mammutnummer "SOS" machen genauso Laune wie das halbminütige "My miserable life", das dann doch alles andere als miserabel ist.

Da selbst für ein derart betiteltes Werk elf eigene Kompositionen zu wenig wären, hat das Ahorn-Quintett noch elf weitere Tracks aus fremden Federn parat. Neben Interpretationen von u.a. Gob, Green Day, NOFX, Chixdiggit und den großartigen Descendents weiß auch das zwangsläufig vorhandene und von befreundeten Musikern wie Rise Againsts Tim McIlrath mitgegrölte Dead-Kennedys-Cover von "Short songs" zu gefallen. So schnell, wie es begann, ist das Projekt auch schon wieder zu Ende. Nicht bedeutend, aber kurzweilig.

(Jochen Gedwien)

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Highlights

  • Sin & redemption
  • SOS
  • 236 E. Broadway

Tracklist

  1. Sick as your secrets
  2. Sin & redemption
  3. SOS
  4. Brookfield
  5. La Marseillaise
  6. World on fire
  7. Sleep around
  8. My miserable life
  9. Truth & temptation
  10. One last dance
  11. See ya bill
  12. Short songs
  13. 236 E. Broadway
  14. Good intentions
  15. Destination: blood!
  16. Coffee mug
  17. Xon our kneesx
  18. Scenes from Parisian life
  19. It's my job to keep punk rock elite
  20. Quit your job
  21. The ballad of Wilhelm Fink
  22. You gotta stay positive

Gesamtspielzeit: 19:38 min.

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