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Ivy Quainoo - Ivy

Ivy Quainoo- Ivy

Universal
VÖ: 02.03.2012

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Innen Geschmack

Nichts illustriert die Lächerlichkeit von "Deutschland sucht den Superstar" schöner, als das atemberaubende Tempo, in dem der jeweils aktuelle "Superstar" verheizt wird. Hätten Sie gewusst, dass der aktuelle Sieger Pietro Lombardi am 2. Dezember 2011 sein zweites Album veröffentlicht hat? Offenbar weiß das nicht mal mehr ein Bruchteil der Millionen Zuschauer der Casting-Show, denn "Pietro style" plumpste nach mageren fünf Wochen schon wieder aus den Verkaufslisten. Der jährliche Wanderzirkus der Popwelt war schon längst weitergezogen. Doch er bekam Konkurrenz: "The Voice of Germany" konnte sich erfolgreich als Gegenstück zum seelenlosen DSDS-Schmonz verkaufen und verstand es, wenn auch nicht frei von kitschigen Showeffekten, die Stimme der Kandidaten in den Mittelpunkt zu rücken. Den Sieg holte sich Ivy Quainoo, die nun der Welt beweisen darf, dass es eben auch anders geht als bei Lombardi & Co.

Dabei sind die Vorzeichen für "Ivy", das Debütalbum der 19-jährigen Berlinerin, wenig vielversprechend. Es wurde castingshow-typisch nach dem Finale in Windeseile aufgenommen und zusammengeschraubt. Und natürlich hatten professionelle Songwriter ihre Hände im Spiel. Doch, und das ist ein gewichtiger Unterschied zu DSDS, das letzte Wort hatte stets die Sängerin selbst. Genau deshalb entwickelt sich "Ivy" zu einer äußerst angenehmen Überraschung. Schon die Sieger-Single "Do you like what you see" setzt auf geschmeidigen Soul-Rock mit Bläserunterstützung und schönem James-Bond-Flair. Quainoos rauchige und kraftvolle Stimme verkündet eine klare Botschaft: Hier ist kein glattgebügeltes Produkt zu hören, sondern eine talentierte Musikerin, die ihre ersten Schritte geht.

Der unvermeidlichen Klavierballade "Break away" verleiht das Timbre der Sängerin einen ungeahnten Gänsehaut-Faktor. Im flotten "Walk man" lockt die Berlinerin ihre innere Kratzbürste ans Tageslicht, während der nette Schunkler "Richest girl" von ihrem einschmeichelnden Soul-Gesäusel lebt. Am Ende geht das Amos-Lee-Cover "Soul suckers" noch einmal richtig unter die Haut. Quainoo wandelt geschmackssicher zwischen Indie, Soul und Pop. Sie verschafft sich eigenes Profil, und bleibt sogar in den schwächeren Momenten des Albums souverän: Das unnötige Duett "I say a little prayer" fahren jedenfalls ihre Coaches The BossHoss an die Wand und nicht sie. Den eher banalen Schunkel-Pop "Whatever you do" verzeiht man ihr, auch den etwas pathetischen Refrain in "You got me". Trotz leichter Schwächen schwebt "Ivy" meterweit über der üblichen Bohlenschen Ausschuss- und Austauschware.

Den größten Daumen-Hoch-Moment auf "Ivy" haben sich die Macher aber für den Bonustrack "Shake it out" aufgespart. Beim Duett mit Florence & The Machine, vorgetragen im "The Voice"-Finale, behauptet sich Quainoo nicht nur neben der Urheberin des Songs, sondern pusht diesen noch einmal ordentlich nach vorne. "Ivy" ist vermutlich das beste Album einer Castingshow-Siegerin aus deutschen Landen. Weil es authentisch ist, weil hier eine talentierte Musikerin gecastet wurde und kein Produkt. Dass da nicht schon früher jemand drauf gekommen ist.

(Mark Read)

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Highlights

  • Do you like what you see
  • Break away
  • Soul suckers
  • Shake it out

Tracklist

  1. Do you like what you see
  2. Shark in the water
  3. Break away
  4. Walk man
  5. You got me
  6. I say a little prayer (feat. The BossHoss)
  7. Whatever you do
  8. Glass houses
  9. You can't put a price on love
  10. Richest girl
  11. Castles
  12. Pure
  13. Soul suckers
  14. Shake it out (feat. Florence + The Machine)

Gesamtspielzeit: 49:10 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Menschenbewerter
2012-03-13 21:39:10 Uhr
Wisst ihr, warum die auf ihren CDs und Tourplakaten immer nur im Profil dargestellt wird?
Tipp: Der Grund dafür sitz in der Mitte ihres Gesichts und ist fast so breit wie ihr Mund.
smiss
2012-03-13 21:37:01 Uhr
Na die Rezension liest sich aber dann doch besser als eine 6/10.
Dreckschwein
2012-03-05 21:14:06 Uhr
Männer, die grunzen, finde ich geil.
Dreckschwein
2012-03-05 21:11:43 Uhr
Geil ist was anderes. Gilt für die Musik und die Tussi.
Runterholer
2012-03-05 20:44:21 Uhr
Ich grunze mir zu Metal einen runter.
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