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Stefanie Heinzmann - Stefanie Heinzmann

Stefanie Heinzmann- Stefanie Heinzmann

Ssdsdsswemugabrtlad / Universal
VÖ: 16.03.2012

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Andere

"Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was er möchte, und gerne auch bei RTL auftreten darf!" - so hieß sie tatsächlich, die Show. Nachdem Grinse-Raab zuvor erfolgreich den bodenständigen Max Mutzke ins Boot geholt hatte, um damit den Eurovision Song Contest durchzuwirbeln, brauchte es beim neuen Format nur ein paar Liveshows, um zu sehen, was in der kleinen Schweizerin Stefanie Heinzmann schlummerte. Woche für Woche groovte sich das relativ unscheinbare Mädchen mit Brille und Lippenpiercing in die Herzen der Jury und Zuschauer, bis sie am Ende schließlich noch vor dem heimlichen Favoriten Gregor Meyle als Siegerin feststand. Innerhalb kurzer Zeit änderte sich für die damals 18-Jährige alles. Es folgten Goldene Schallplatten, Preise, und vor allem Zehntausende Fans auf ihren Tourneen. Nach zwei erfolreichen Alben verordnete sich Heinzmann eine Pause, um gesundheitliche Probleme zu beheben und steht im Jahr 2012 mit ihrem neuen selbstbetitelten Album auf der Matte.

So weit, so gut. Blöd nur, dass die Raab-Zuschauer - eigentlich jeder zweite Deutsche - mittlerweile längst eine Neue haben. Seitdem Lena vor zwei Jahren zum ersten Mal auf der Bildfläche erschienen ist, einfach mal so den Sieg beim Eurovision Song Contest einfuhr und mit ihrer polarisierenden Art im Gespräch zu bleiben wusste, stellt sich die Frage, wer Stefanie Heinzmann eigentlich noch braucht. Viel ruhiger ist die mittlerweile 23-Jährige, natürlicher, damit aber auch langweiliger. Gut, stimmlich gesehen macht die Meyer-Landrut der Heinzmann nun wirklich nichts vor. Aber wer achtet heutzutage noch auf die Stimme oder andere musikalische Qualitäten? Eben. Den gemeinen Radiohörer interessiert das kein Stück. Der hat aber immerhin schon "Diggin' in the dirt" mitbekommen, die erste Single vom neuen Heinzmann-Album, die alles wieder in die richtige Richtung lenken soll. Nachdem im letzten Jahr, als keiner in Deutschland die Schweizerin noch auf dem Schirm hatte, erstes Interesse aus den USA bekundet wurde nach der "Schweizer Joss Stone", wurde auch die Produktion internationaler. Vorbei ist es mit dem locker-flockigen Sound von "My man is a mean man", heute croont sich Heinzmann mit vielen Handclaps, noch mehr Ad Libs und geradezu brüllender Röhre durch ihren Radiohit.

Die dramatische Ballade "Everyone's lonely" (geschrieben von Jamie Cullum und seinem Bruder Ben), die sich innerhalb einer Minute vom ruhigen Stück aufflackender Emotion zu einem tosenden, von Pauken und Trompeten und ein paar Streichern begleitendem Sturm der Gefühle entwickelt, büßt da genauso an Authentizität ein wie das an, ja, Lena erinnernde "Coming up for air", das beinahe unbemerkt vor sich hin plätschert. Schade für das eine von drei Stücken, an denen Heinzmann selbst mitgeschrieben hat. Die zweite Hälfte des Albums ist da ungleich interessanter, reißt das Ruder aber auch nicht mehr rum. Die Soulnummer "This old heart of mine" wirkt schon ganz anders und erinnert an frühere Zeiten, während "Ain't no way" das stimmliche Potenzial der Sängerin mit allerlei Höhen und Tiefen voll ausschöpft. Zum Schluss gibt es gewohnterweise die große Abschiedsballade mit "You made me see", die überraschenderweise nicht so überkandidelt ausfällt, wie man sie nach dem ersten Hördurchgang des Albums erwartet hätte. Was bleibt, ist der bittere Nachgeschmack, dass Heinzmann ihrer Nachfolgerin natürlich eigentlich ins nichts nachsteht, aber dank der merkwürdigen Songauswahl völlig zu Recht hinten anstehen muss. Vielleicht, ganz vielleicht, kommt sie ja in der Zukunft auf den Trichter, ihr eigenes Ding zu machen. Wir bitten darum.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Not at all
  • This old heart of mine
  • You made me see

Tracklist

  1. Fire
  2. Diggin' in the dirt
  3. Not at all
  4. Coming up for air
  5. Everyone's lonely
  6. Another love song
  7. Stain on my heart
  8. Second time around
  9. Ain't no way
  10. Show me they way
  11. The old heart of mine
  12. Numb the pleasure
  13. You made me see

Gesamtspielzeit: 41:53 min.

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