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Spank Rock - Everything is boring & everyone is a fucking liar

Spank Rock- Everything is boring & everyone is a fucking liar

Bad Blood / Boysnoize / Word And Sound
VÖ: 23.09.2011

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Freudsche Freude

Irgendwann wird der Morgen kommen, das letzte elektrische Licht sich zurück in die Birnen drücken und die Sonne die ersten Strahlen über die Reste von Gläsern, Kippen und Körperflüssigkeiten kotzen. Aber bis dahin ist es noch etwas hin. Ja, Naeem Juwan weiß, wie man's krachen lässt. Mit seinem Debüt "Yoyoyoyoyo" schüttelte er kräftig am Bäumchen. FickiFicki-Verse trafen da auf ein verfrickeltes Konstrukt an Takten und Beats. Das ließ selbst Thom Yorke ein wenig feucht werden. Unter den Armen zumindest. Auch fünf Jahre danach macht Juwan nicht viel anders. Dabei lieferte für "Everything is boring and everyone is a fucking liar" die Beats größtenteils Boys Noize und nicht mehr XXXchange. Aber keine Sorge, in der Hose pulsieren noch genug Ideen, um sie durch die Boxen zu jagen.

Allein schon "#1 Hit" sucht sich den dickbusigsten Bass, nur um notgeil in die überladene Hook zu fahren. Mark Ronson durfte da neben Boys Noize an den Knöpfen drehen. Und Juwan liefert den passenden Flow, um die Dinger auf die Tazfläche zu schicken. Es spritzt, bumst, ruckelt, schwingt, taktet und pumpt ständig auf dieser Platte. Das ist so überspitzt, dass Zeug wie "Race riot" deshalb schon entlarvt wird. Und wenn dabei noch ein paar Ärsche wackeln, umso besser. "Birfday" feiert ebenso sich selbst wie den Hedonismus. Das kommt auch in dem Hohlraum an, den manche Leute mit Hornbrille dekorieren und auf ihrem Fixie über die Straßen Berlins spazierenfahren. Aber zur Not legt Spank eben noch einen drauf und überhaupt steckt viel zu viel Detail in dieser Platte, um da nicht noch an eine weitere Schicht Ironie zu glauben, die nochmal darüber steht. Natürlich könnte einem dieser ganze Film auch gehörig auf die Nüsse gehen, aber "Everything is boring & everyone is a fucking liar" zieht mit seiner Produktion alles zurecht.

Wie aus einer einzigen verstörenden Nacht gestanzt, steht "Everything is boring & everyone a fucking liar" auf seinen Beats. Boys Noize hat hinter die Rhymes ein dickes Brett gebaut, das trotzdem noch genug Ecken und Kanten bietet. Daneben schmecken die Black Eyed Peas wie Robby Bubble. "Nasty" tankt mehr und mehr in sich rein, um am Ende seine Effekte an den nächsten Breitwandsound zu verschachern. Rap ist nur noch im im Geiste vorhanden, der Rest wurde gegen eine Vielzahl an Einflüssen ausgetauscht. Technoid geifert der Elektropop wie in "The dance" Richtung Indie und Rock. Manchmal griffen doch noch XXXchange oder auch Sam Spiegel von N.A.S.A. in die Sause mit ein, was aber der Stimmung nichts abbricht. Und einen Zacken aus der Krone von Spank sowieso nicht. Nach knapp vierzig Minuten bleibt so viel Schweinkram hängen, dass es Freud eine Freude gewesen wäre. "I sell my soul, but the devil don't need it." Den letzten bisschen Rest davon hat Spank Rock in diese Platte gepresst. Der Rest wird vom Trieb gesteuert. Damit lässt's sich auch ins Ziel kommen.

(Björn Bischoff)

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Highlights

  • Car song (feat. Santigold)
  • #1 Hit

Tracklist

  1. Ta da
  2. Nasty (feat. Big Freida & Tyette)
  3. Car song (feat. Santigold)
  4. Birfday
  5. The dance
  6. #1 Hit
  7. Turn it off
  8. Hennesey youngman skit
  9. Race riot
  10. Baby
  11. Hot potato
  12. Cool shit
  13. DTF Dadt
  14. Energy

Gesamtspielzeit: 41:36 min.

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  • Spank Rock (12 Beiträge / Letzter am 17.01.2012 - 17:40 Uhr)