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The Kooks - Junk of the heart

The Kooks- Junk of the heart

Virgin / EMI
VÖ: 09.09.2011

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Melodien für Millionen

LCD Soundsystem, Lykke Li, Air und Daft Punk. Wenn wir Luke Pritchard Glauben schenken möchten, dann sind dies die Referenzen, die den Rahmen des dritten Studioalbums der Kooks abstecken. "Junk of the heart" gibt aber nicht unbedingt Hinweise darauf, dass nun Elektro regiert. Stattdessen ist es immer noch der gewohnt fröhliche Gitarrenpop, den die Kooks feiern und in den wir uns auf vor allem auf dem Debüt "Inside in / Inside out" so verliebt haben. Einzig die Betonung liegt nun weniger auf der Gitarre, sondern vielmehr auf Pop. Was den Kooks nicht durchweg gut zu Gesicht steht. Denn letztendlich ist "Junk of the heart" zu oft relativ konturlose Radioware, die trotz allem eine Handvoll toller Hits mit großen Melodien und Refrains abwirft. Was in Anbetracht der Tatsache, dass die Songs wirken, als seien sie mal eben so aus dem Ärmel geschüttelt, eine durchaus beachtliche Leistung ist.

Gleich die ersten beiden Songs, die Single "Junk of the heart (Happy)" und "How'd you like that", wollen mit einem großen Pop-Wurf beeindrucken. Vor allem dem Titeltrack, der fast ins schlagerhafte abdriftet, gelingt das nur leidlich. Dafür aber sticht der dritte Joker auf der Hand der Band aus Brighton. Denn "Rosie", diese etwas wehmütige Ballade, glänzt mit einem explosiven Refrain, für den Elton John vor 30 Jahren getötet hätte, und dadurch, dass sie sich nicht bis auf das letzte Tröpfchen ausreizt, sondern relativ fix zum Ende kommt. Einerseits schade, andererseits ein guter Grund, immer und immer wieder zurück zu skippen. Ein weiterer großer Moment gelingt den Kooks mit "Petulia", einem auf sanfter Perkussion, andächtiger Akustikgitarre und wunderbar mehrstimmigem Gesang reduzierten Song, der so etwas wie der Ruhepol dieses Albums ist. Auch "Is it me", "Taking pictures of you" und "Mr. nice guy" sind schöne und geheimnisvolle Popsongs, die sich selbst nicht allzu wichtig nehmen und gerade deswegen auf der Habenseite zu finden sind.

Die von Pritchard so offensiv vorgetragenen Elektro-Referenzen kommen zum Glück nur einmal auf "Runaway" zum Tragen. Der Song fällt zwar aus dem Rahmen und damit auf, blubbert aber seelen- und ziellos vor sich hin. Heraus sticht auch "Time above the earth", ein schmieriger kleiner Geselle, der nur aus Streichern und Pritchards Gesang auf leichtem Hall besteht, aber leider ebenso eher nach hinten losgeht. So hinterlässt das dritte Studioalbum der Kooks insgesamt einen etwas zerfahrenen Eindruck. Netter, charmanter und radioaffiner Gitarrenpop überwiegt glücklicherweise. Doch die Kooks möchten leider gerne auch neue Wege beschreiten, die hoffentlich kein Wink für die Zukunft sind. In seinen besten Momenten reicht "Junk of the heart" dennoch an die Größe des Debüts heran, auch wenn sich die gesamte Ausrichtung der Kooks weiter in Richtung Pop verschoben hat. Nach dem sehr durchwachsenen "Konk" befinden sich die Kooks wieder auf dem schmalen Pfad zurück auf die gute Seite. Auch ganz ohne Daft Punk, Air, Lykke Li und LCD Soundsystem.

(Kai Wehmeier)

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Highlights

  • Rosie
  • Petulia

Tracklist

  1. Junk of the heart (Happy)
  2. How'd you like that
  3. Rosie
  4. Taking pictures of you
  5. Fuck the world off
  6. Time above the earth
  7. Runaway
  8. Is it me
  9. Killing me
  10. Petulia
  11. Eskimo kiss
  12. Mr. nice guy

Gesamtspielzeit: 34:52 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
musie
2011-09-23 11:10:52 Uhr
freitag, sonne, bier, könnte hinkommen :-)
sundetector
2011-09-23 11:08:44 Uhr
jetzt!
Jan1976
2011-09-18 10:45:10 Uhr
Uh, also das erste hören macht ja einen sehr langweiligen Eindruck. Vielleicht besser erst hören wenn die Sonne scheint.
654
2011-09-15 19:38:45 Uhr
der neue four-tet-mix ist toll. check auch mal im oktober die sully, die kuedo und die aktuelle tropics. die walton-ep ist fantastisch, ebenso die kommende andy stott-ep und die single "shadower" von throwing snow, sowie die aktuellen sachen von blawan.

viel spaß beim reinhören. muss ja nicht bei 75% oasis bleiben ;)

ps: nett in diesem forum auch mal keinen trolls zu begegnen.
fibi
2011-09-15 19:15:31 Uhr
Ich bin durchaus auch in der Szene der elektronischen Musik etwas bewandert, ich mag besonders gemixte Sets. Leider kannst du aus meinen zwei Beiträgen noch nicht folgern was ich sonst so gerne höre. ;) Ich höre zu 75% Oasis, und nur bei den restlichen 25% geht es um Neuigkeiten, hörenswerte, alte Sachen, Electrobeats etc. Ich suche immer Gründe um mich der "Sucht" Oasis zu entziehen, nur erschließen mir aktuelle Werke keine Gründe nicht weiterhin "das Beste" zu hören. Tja, so ist das :)
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