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Dream Theater - A dramatic turn of events

Dream Theater- A dramatic turn of events

Roadrunner / Warner
VÖ: 09.09.2011

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Neue Trommeln lehren gut

Selten wohl hat die Floskel "Paukenschlag" besser gepasst, als im September letzten Jahres der Ausstieg von Drummer Mike Portnoy bei Dream Theater bekannt wurde, war er doch mehr und mehr nicht nur Mitgründer, sondern auch Sprachrohr der Band. Der Grat zwischen kreativer Spannung und Kreativität hemmendem Streit ist halt doch sehr schmal - und das insbesondere bei Portnoys Dauerkonflikt mit Sänger James LaBrie. Fakt ist, dass die Hinwendung zu gänzlich unprogressiver Härte, die auf den letzten Dream-Theater-Alben zu hören war, größtenteils auf Portnoys Betreiben vollzogen wurde. Ebenso Fakt ist es, dass Nachfolger Mike Mangini in schier übermenschliche Fußstapfen zu treten hat, denn über Portnoys Qualitäten als Schlagzeuger gibt es nun wahrlich keine zwei Meinungen.

Zweifler werden allerdings umgehend ruhiggestellt, denn "On the backs of angels" zeigt höchst eindrucksvoll die neue Marschrichtung auf: Riffstrukturen werden subtil wie lange nicht aufgebaut, jeder der beteiligten Musiker bekommt Dank der wunderbaren Produktion von Gitarrist John Petrucci ausreichend Raum zur Entfaltung, und James LaBrie merkt man die Befreiung in jeder einzelnen Note an. Auch sonst dürfte der heftigste Schlag ins Gesicht von Mike Portnoy sein, dass sein Fehlen überhaupt nicht auffällt. Zwar ordnet sich Mangini als Neuling zunächst überaus mannschaftsdienlich unter, andererseits steht er Portnoy handwerklich aber auch in nichts nach. Denn natürlich bedarf es höchster Spielkunst und -freude für dieses unglaubliche Fass an Taktwechseln, Frickeleien und großen Melodien, das Dream Theater vor allem mit "Lost not forgotten", "Bridges in the sky" oder dem monumentalen "Outcry" aufmachen.

Wenn dann auch noch Bass-Stoiker John Myung im nicht minder großartigen "Breaking all illusions" nach gefühlten Dekaden aktiv ins Songwriting eingreift, dann haben es Dream Theater endlich einmal wieder geschafft, dass beim Hören mehr das Herz als der Kopf gefragt ist. Die Geburtshelfer des Genres "Progressive Metal" kehren somit zu ihren Wurzeln zurück und verewigen "A dramatic turn of events" weit vorn in der Rangfolge des wahrhaft beeindruckenden Backkatalogs. Und auch dass Mangini vor seinem Band-Engagement als Dozent am Berklee College of Music in Boston lehrte, passt nur zu gut ins Bild. Genau dort also, wo sich vor über 25 Jahren die drei Schüler John Myung, Mike Portnoy und John Petrucci suchten und fanden - um heuer weniger zusammen, dafür umso besser zu sein.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • On the backs of angels
  • Lost not forgotten
  • Bridges in the sky

Tracklist

  1. On the backs of angels
  2. Build me up, break me down
  3. Lost not forgotten
  4. This is the life
  5. Bridges in the sky
  6. Outcry
  7. Far from heaven
  8. Breaking all illusions
  9. Beneath the surface

Gesamtspielzeit: 77:05 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
manfredson
2011-09-18 20:05:55 Uhr
Opeth und Dream Theater veröffentlichen im "Superprogjahr 2011" zwei für die Bands sehr wichtige Alben - Opeth kehren dem Metal vollends den Rücken und graben in den tiefsten Tiefen der 70er Jahre, Dream Theater hingegen müssen beweisen, dass sie auch ohne Mike Portnoy zurechtkommen. Zwei aufregende Platten also. Grund genug, die beiden ungleichen "Könige des Prog" einer genaueren Begutachtung zu unterziehen.

http://moritzmanfredson.wordpress.com/2011/09/18/bossfight/
Arno Nym
2011-09-10 08:27:07 Uhr
So nach drei Durchgängen macht das Album schon einen guten Eindruck, auch wenn mir nach gleicher Zeit von "Black Clouds..." irgendwie mehr hängen blieb.

Highlights:
- On the Backs of Angels
- Briges in the Sky(!)
- Breaking All Illusions
Neytiri
2011-09-09 22:56:02 Uhr
schnell isser: Mike Mangini - World Record
Third Eye Surfer
2011-09-09 17:02:56 Uhr
Ist eigentlich ähnlich wie Storm Thorgerson: früher hat er ein paar Klassiker gemacht, deswegen wollen sich jetzt alle mit dem Namen schmücken, obwohl sie beide mittlerweile nichts wirklich tolles mehr machen. Wobei Syme noch mal eine Stufe unterirdischer ist als Thorgerson.
Kuma
2011-09-09 16:13:15 Uhr
Jetzt dämmert's mir. Man vergleiche den doofen DT-Clown mit dem Cover von Circus Maximus' "The First Chapter". Ugh. Wieso sich so viele Gruppen an Hugh Syme wenden, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.
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