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Firefox AK - Color the trees

Firefox AK- Color the trees

Family Tree / Razzia / Four / SevenOne / Columbia / Sony
VÖ: 29.07.2011

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Drei Farben: Grau

Man hat Andrea Kellerman gefälligst nicht auf ihren Ehemann zu reduzieren. Natürlich sorgte auch dieser Rasmus Kellerman mit den komplizierten Neurosen von Tiger Lou international für so etwas Ähnliches wie Aufsehen. Schon vor der Auszeit dieser Band protegierte er immer wieder die sentimentale und sehr eigenständige Indietronica seiner Ehefrau, dabei hatte die das gar nicht wirklich nötig. Das Firefox-AK-Debüt "Madame, madame!" wurde in Schweden gefeiert und brachte sie ins Vorprogramm der Junior Boys, die dann sogar den Berlin-inspirierten Zweitling "If I were a melody" produzierten. "Color the trees" setzt nun mit angeschrägten Sounds, verhuschten Melodien und zartem Schmelz noch ein Schippchen drauf.

Gleich der Opener "Brother to brother" bezirzt mit seinem Echolot-artigen Wackelbeat. "I'm running around with no end", singt sie, aber sie geht nicht. Sie schwebt eher. In "The wind" klackert es dann von links nach rechts und zurück, doch im Refrain hat das kuschelweiche Moll Fernweh und lässt sich verwehen. Für "Heavy with rain" ziehen dann dunkle Wolken auf, während Analogklänge blitzen und Kristalle wachsen. Im Titelstück singen die Liebenden von Kummer und Hoffnung. "We once were the lost ones / Dancing every night / To keep the pain away." Dieses Zentrum von "Color the trees" ist einfach wunderbar.

Im Mittelpunkt stehen Kellermans mal trägen, mal forschen, mal sehnsüchtigen Melodien, mit denen sie die urbane Kälte ihrer Klänge immer wieder konterkariert. Der fahrigen Schwermut von "Old city delusion" folgt das synthetische Wiegenlied "Between these walls", ein klarer Sequencer treibt "Running on my own" an, in dem das meist schleichende Tempo des Albums eigentlich nur für den Chorus kurz anzieht. In "Boom boom boom" oder "Honey locust" werden die monochromen Sounds dann sogar regelrecht bunt. Bevor Kellerman dabei aber ihren naiven Charme einbüßt, schubst sie "My sister and I" mit einem dunklen Beat vorwärts.

Natürlich siedelt "Color the trees" mitten im Pop. Der ist in den Nullern ja auch zur Frauensache geworden. Mädels wie Britney, Beyoncé und Gaga konnten ungestört zu Weltstars werden, und die Alphamännchen hielten bloß mit Justin Bieber dagegen. Im Halbschatten des Indie zählen aber Kostüme und Frisuren nicht. Dort können sich enigmatische Sängerinnen wie Karin Dreijer in Packpapier wickeln und dennoch ein Publikum begeistern, das sich mehr mit dem Intellekt als mit Hormonen befasst. Auch Firefox AK beherrscht den Flirt mit den Synapsen. Zwar mag "Color the trees" nicht die Tiefe von "The loyal" oder "A partial print" besitzen. Aber Andrea Kellerman auf ihren Ehemann zu reduzieren, ist bekanntlich verboten.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Brother to brother
  • The wind
  • Heavy with rain
  • Color the trees

Tracklist

  1. Brother to brother
  2. Meet me there
  3. Boom boom boom
  4. The wind
  5. Heavy with rain
  6. Color the trees
  7. Honey locust
  8. Old city delusion
  9. Between these walls
  10. Running on my own
  11. My sister and I
  12. The way that I do

Gesamtspielzeit: 45:36 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Najajaja
2011-07-27 21:05:26 Uhr
Firefox AK = 90er-Jahre-Sounds ohne Ende.
Unglaublich
2011-07-27 20:52:07 Uhr
Der schlecht gefakete "Nur zur Inf0" hat mit tatsächlich jedem Wort wahnsinnig tief ins Klo gegriffen. Alles falsch.
Nur zur lnfo
2011-07-27 20:31:32 Uhr
Nur zur Inf0 = Fake
Nur zur Inf0
2011-07-27 20:13:23 Uhr
Unglaublich = Modriger Mittvierziger, der keinen Plan davon hat, was zeitgemäß ist und was nicht
Unglaublich
2011-07-27 20:06:27 Uhr
Bei allem Respekt vor meinem Lieblingsrezensenten Oli D., aber warum dieses Album 7/10 bekommt und Alphaville abgestraft wurde ist mir nicht nachvollziehbar. Firefox AK klingt nun wirklich nicht zeitgemäß, aber dies wurde Alphaville vorgeworfen.
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