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Bachelorette - Bachelorette

Bachelorette- Bachelorette

Souterrain Transmissions / Rough Trade
VÖ: 20.05.2011

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Der erste Abschluss

Annabel Alpers ist in Neuseeland aufgewachsen, hat dort studiert und währenddessen in unbedeutenden, namenlosen Bands ihre Visionen gezüchtet. Bachelorette heißt ihr aktuelles Projekt und das Album ebenso. Sie wühlt hier in psychedelischen Klangwelten, hypnotisiert mit ihrem flächigen, körperlosen Gesang und versucht, aus wagen Ideen Songs zu formen. Das gelingt ihr kaum, doch ist hier die Atmosphäre das eigentliche Ziel. Die eigenen Neurosen werden gefüttert, wenn Alpers Isolation und Enttäuschung vertont. Bachelorette ist eine kleine Reise in die Tiefen des Ichs.

Der zweite Song des Albums, "The light seekers", ist ein verspielter und vorsichtiger Folksong, der Computer-Harmonien über Bord wirft und sich beinahe ausschließlich mit akustischen Instrumenten begnügt. Es ist der Song, der das tatsächliche Ausmaß von Bachelorette offensichtlich zur Schau stellt. Elektronische Alptraum-Sounds, traumwandlerische Welten, psychedelische Spaziergänge zeichnen dieses Album an der Oberfläche aus, das ganz tief in seinem Kern auf traditionelles Songwriting zurückgeführt werden kann.

Das beängstigende "The last boat's leaving" legt los wie ein verschollener Song von The Velvet Underground und verweigert sich jeder weiteren Vereinnahmung. Da steht ein schwerer, langer, synthetischer Sound über dem Tamburin, während ein Herzschlag den Takt gibt. Alpers setzt mit ihrer vorsichtigen Stimme einen Choral darüber, und fertig ist das postmoderne Seemannslied.

Alpers hat in ihrer Heimat Auckland "computer-based composition" studiert und nutzt ihre akademischen Errungenschaften für "Bachelorette" mit bestem Wissen aus. Am Computer werden hier weite, uferlose, gespenstische Welten entworfen, die von ihrem Gesang zusammengehalten werden und durch ihre sanfte Stimme Leben eingehaucht bekommen. Andererseits steht Bachelorette in der Tradition der Beach Boys und weiß um den schmalen Grat zwischen Kunst und Kitsch. Das Resultat ist trotz all der gespenstischen Sounds ein leichtes, luftiges Album. Ein Soundtrack für die Melancholie zum Sommeranfang.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • The light seekers
  • Sugarbug

Tracklist

  1. Grow old with me
  2. The light seekers
  3. Blanket
  4. Polarity party
  5. Sugabug
  6. The last boat's leaving
  7. Tui tui
  8. Waveforms
  9. Digital brain
  10. Genorous spectre
  11. Not entertainment

Gesamtspielzeit: 36:39 min.

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