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The Dodos - No color

The Dodos- No color

Wichita / Cooperative / Universal
VÖ: 29.04.2011

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Uhrensöhne

Pünktlichkeit ist eine Tugend. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Oder eben auch die Bahn. Oder das Ladenschlussgesetz. Auch The Dodos sind davor nicht gefeit. Als sie vor zwei Jahren "Time to die" veröffentlichten, war die Nummer mit dem Folk bereits größtenteils durch, und Meric Long und Logan Kroeber standen da wie der Barde vorm Club. Nach den tackernden Rhythmen von "Visiter" irgendwie eine kleine Enttäuschung. Platte Nummer vier weiß zumindest aber wieder, wie das funktioniert mit den Takten und dem Bohren. Die Drums in "Going under" pumpen wieder richtig ins Metrum rein und drillen die Melodie nach vorne, im Refrain versöhnt sich das Ganze mit Longs Stimme zu einem guten Track. Die Stunde von "No color" hat da aber noch nicht geschlagen.

Das liegt aber nur bedingt an der Umsetzung der Songs. Ein Ding wie "Good" stampft ordentlich vor sich hin und geht gut in den Kopf. Auch "Black night" klopft zu Beginn an die richtigen Türen: Immer rein in die gute Stube aus Indie und Pop. Die Gitarre jauchzt vor Freude, wenn sie sich in die Harmonie der Nummer spinnen darf. "No color" fehlen von Beginn an vielmehr die Überraschungsmomente. Die Geschwindigkeit wird kaum variiert, der Aufbau der Tracks läuft nach dem fast immer gleichen Schema ab. Die Uhren sind längst danach gestellt, wann der Refrain anziehen muss, wann die Bridge kommt und wie sich die Strophe unterzuordnen hat. Natürlich haben die Dodos immer noch diesen unglaublichen Drang nach Melodie und einem guten Rhythmus auf ihrer Seite, aber "When will you go" etwa verpufft in seiner Austauschbarkeit. Der richtige Wurf gelingt ihnen erst bei "Companions", das sich seiner Atmosphäre hingibt und nicht verkrampft. Die Saiten drücken auf die Noten, die Drums schieben sich nicht mutwillig laut unter den Refrain, und der Song läuft einfach durch. Das ist zwar seichter als alles davor - aber auch besser.

Vor dem Ende brennt dann auch "Don't stop" noch einmal ein Strohfeuer ab. Entspannung und dieses zurückgelehnte Gefühl sind natürlich immer noch da, und so richtig nach vorne geht es auch auf den letzten Metern nicht. Aber der Verstärker ist zumindest einmal an, und auch das Schlagzeug passt perfekt. Dennoch würde ein wenig mehr Dampf den Dodos auf volle Länge gut stehen. Diese Heimeligkeit ist zwar nicht unangenehm, aber die aufregenden Sachen passieren nun einmal draußen. Der Blick wandert vorsichtig am Rauhfasertapeten-Songwriting vorbei in die weite Welt, doch richtig hoch bekommt "No color" den Hintern nicht. Entspannung auf allen Längen. Immerhin wiegt "Companions" das wieder auf: Das kleine Stück pusht das große Ganze. Und manche Melodie wird doch noch zum Wurm im Ohr. Auch danach kann die Uhr gestellt werden.

(Björn Bischoff)

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Highlights

  • Black night
  • Companions

Tracklist

  1. Black night
  2. Going under
  3. Good
  4. Sleep
  5. Don't try and hide it
  6. When will you go
  7. Hunting season
  8. Companions
  9. Don't stop

Gesamtspielzeit: 42:01 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
hot
2011-08-28 20:38:01 Uhr
tolle platte!
Walenta
2011-03-15 21:07:44 Uhr
Ja! Sie haben sich gefangen!
Tolle Platte schon nach wenigen Durchgängen und da wachsen wird die sicherlich noch.
Gordon Fraser
2011-03-14 20:53:49 Uhr
Definitiv wieder ein Schritt zurück und damit vorwärts.

Gefällt!
Pitchfork
2011-03-14 08:10:08 Uhr
7.6 points
LG
2011-03-11 00:55:23 Uhr
na koe, du depp, fleissig am forum zu spammen?
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