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Alexi Murdoch - Towards the sun

Alexi Murdoch- Towards the sun

City Slang / Universal
VÖ: 08.04.2011

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Haben Sie das von dem Murdoch gehört?

Pssst, bitte seien Sie etwas leiser. Wir sind hier schließlich nicht in der Bibliothek oder in einem Aufnahmestudio! Hier möchte ein Künstler sein Album vorstellen. Wie, wer da vorne sitzt? Das ist Alexi Murdoch, ein Brite. Es geht um sein Album "Towards the sun". Vielleicht haben Sie einige seiner Songs bereits in diversen Serien gehört, bei "Grey's Anatomy" etwa, oder "Scrubs", ja, sogar bei "Stargate Universe" kennt man ihn. Sie haben noch nie von ihm gehört? Gibt's ja gar nicht. Gut, sein Debüt "Time without consequence" ist hier in Deutschland ziemlich untergegangen, das stimmt schon. Aber reinhören lohnt sich gewiss, und jetzt setzen Sie sich, die Show fängt an.

Andere Künstler machen ja ein riesiges Drama darum, wieviele Songs auf ihre Alben sollen. Da stopfen einige die CD voll, bis man den Überblick verliert, andere gehen nie über eine bestimmte Marke hinaus. Dem Murdoch ist das wohl total egal, auf "Towards the sun" finden sich gut übersichtlich gerade mal sieben Songs, wobei einer in Sachen Laufzeit auch ganz schön klotzt. Der wie das Album betitelte Opener ist es jedenfalls nicht. Aber fällt Ihnen auf, wie schön sich die sanft gezupfte Gitarre mit dem Klavier vereinen und die atmosphärischen Streicher im Hintergrund fast unbemerkt einsetzen? Ja, das klingt schon sehr nach Nick Drake oder auch William Fitzsimmons. Wie übrigens das ganze Album. So auch "Some day soon", bei dem nicht ganz klar wird, von wem er da singt: "I love my father and I love him well / I hope to see him some day soon." Meint er damit seinen echten Vater? Etwas später erzählt er, dass er Angst vorm Sterben hat. Es könnte also auch Gott gemeint sein. Wie auch immer, der Rhythmus animiert schon arg zum Mitklatschen, Auftreten, Kopfnicken. So muss das sein.

Man hat ja das Gefühl, als würde sich bei "Through the dark" etwas tun. Der hebt sich in all seiner Schwermütigkeit und Dunkelheit von den bisherigen Songs ab, Murdoch spielt die Gitarre und klingt traurig, wie er mehr erzählt, als dass er singt. Auch die Melodie im Hintergrund klingt nach Nacht und Einsamkeit, ähnlich wie man es von den bereits genannten Herren Drake und Fitzsimmons auch schon kennt. Das wäre in einer der vielen TV-Serien, in denen seine Songs gespielt wurden, wohl der Moment, in dem einer der Charaktere stirbt, genau so klingt es - wie ein langsam eintretender Tod. Doch bevor das Herz vollends zerbricht, wird lieber noch "Her hands were leaves" angespielt. Hier wird der Lautstärkepegel zwar auch nicht mehr nach oben gehen, dafür wird es um einiges hoffnungsvoller: ein Märchen über die Liebsten eines Menschen und was mit ihnen passiert. "Mother, you are a bird / All around the night", singt er, nicht nur über seine Mutter, auch über seinen Vater und seinen Bruder. Zum Schluss gibt es noch den geradezu verspielten Fastneunminüter "Crinan wood", und plötzlich ist es vorbei. Aber nur ganz kurz. Wenn man Murdoch ganz nett fragt, spielt er vielleicht weiter. Oder man zappt sich mal durch die Kanäle, irgendwo läuft bestimmt gerade ein Song von ihm.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Towards the sun
  • Through the dark
  • Her hands were leaves

Tracklist

  1. Towards the sun
  2. At yout door
  3. Some day soon
  4. Slow revolution
  5. Through the dark
  6. Her hands were leaves
  7. Crinam wood

Gesamtspielzeit: 37:14 min.

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