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American Head Charge - The war of art

American Head Charge- The war of art

American / Mercury / Universal
VÖ: 21.01.2002

Unsere Bewertung: 2/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Panzerfäustling

Das Leben ist ein Schlachtfeld. Panzer rollen, wohin man schaut. Machen jeglichen Lebensentwurf platt und hinterlassen nichts als Schutt und Asche. Machen - wie fürchterlich! - auch vor kleinen, süßen Babies nicht Halt, die im Weg liegen. Sagt jedenfalls das Cover. Das Leben ist schlecht, und American Head Charge sind mittendrin in ihrem Feldzug gegen das Böse und seine brutalen Umstände. Sirenen heulen, Gitarren braten, der Sänger brüllt. Aua. Doch statt einer musikalischen Kriegserklärung wartet auf "The war of art" leider nur eine mittelschwere Bankrotterklärung.

Was ist passiert? Eine mäßig begabte Ansammlung von nicht weniger als sieben Leuten hat sich zusammengetan, um genau die Musik zu machen, die schon so viele, viele andere produziert haben. Die hehren Ansprüche waren sicherlich viel höher gesteckt, doch erleiden American Head Charge mit ihrem Silberling leider Schiffbruch, bevor die Segel richtig gesetzt sind. Oder um im Bild zu bleiben: Sie sitzen in ihrem Panzer der Unangreifbarkeit, haben das Ziel vor Augen - aber leider die Munition im Depot gelassen. Es rumpelt und kracht an allen Ecken und Enden, die so beliebten Laut/Leise-Wechsel der ganzen schönen, neuen Metal-Welt sind auch noch untergebracht, der Sänger übt sich in gepaarter Schreierei und melodischer Harmonie und die Texte sind zuweilen furchteinflößend: Backe, backe Kuchen, der Musikmarkt hat gerufen.

Aus einem einzigen Song namens "Just so you know" immerhin lassen mit gutem Willen noch ein paar Tropfen Originalität pressen. Doch selten rutscht eine Band so deutlich wie hier auf dem Weg zur eigenen Identität in das bloße Kopistendasein. Wenn Sänger Chad sich in "Shutdown" als Mike Patton-Imitator probiert, dürfte dieser sich in den nächsten Waffenladen begeben oder gleich sein "Tomahawk" ausgraben. "A violent reaction struggling only to keep myself alive" - wenn das Grundanliegen der Platte das eigene Überleben der sieben Herren ist, dann sollten sie nun schleunigst ihre Beine in die Hand nehmen und zu rennen anfangen.

(Torben Rosenbohm)

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Highlights

  • Just so you know

Tracklist

  1. A violent reaction
  2. Pushing the envelope
  3. Song for the suspect
  4. Never get caught
  5. Self
  6. Just so you know
  7. Seamless
  8. Effigy
  9. Americunt evolving into useless psychic garbage
  10. Shutdown
  11. We believe
  12. Breathe in breathe out
  13. Fall
  14. Reach and touch
  15. All wrapped up
  16. Nothing gets nothing

Gesamtspielzeit: 67:47 min.

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