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The Dreadnoughts - Polka's not dead

The Dreadnoughts- Polka's not dead

Destiny / Broken Silence
VÖ: 07.01.2011

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Ire, wem Ehre gebührt

Der Ire an sich ist ein lustiger Vogel. Zumindest in unserer Vorstellung. Er fidelt vor sich hin, isst viel, trinkt gerne Guinness, Cider und Whiskey. Oft singt er Lieder über seine Heimat, Weiber und … korrekt: Guinness, Cider und Whiskey. Richtig interessant wird es aber, wenn der Ire gar nicht aus Irland kommt, sondern aus Vancouver, Kanada. Und wenn er den typisch irischen Sound mit Balkan- und Gypsy-Einflüssen durchsetzt und sogar vor Piratenshanties nicht zurückschreckt. Und wenn er all das in den beinharten Streetpunk-Mixer schmeisst, dessen Power Vergleiche mit Rancid und NOFX nicht zu scheuen braucht. Denn dann haben wir es mit The Dreadnoughts zu tun.

Das 2006 gegründete Quintett hat die harte Schule hinter sich. Wer sich in der kanadischen Irish-Punk-Szene behaupten will, muss in den Pubs bestehen. Sprich: versuchen, ein vermutlich angetrunkenes Publikum so zu unterhalten, dass keine leeren Whiskeyflaschen auf die Bühne geflogen kommen. Aus dieser Erfahrung heraus haben The Dreadnoughts wohl gelernt, ihre Songs präzise auf den Punkt zu bringen. Auf "Polka's not dead", dem sehr unterhaltsamen dritten Studioalbum der Band, übertreffen nur wenige Lieder die Drei-Minuten-Marke. Trotzdem gibt es eine Menge zu entdecken – und das sogar in nüchternem Zustand.

Mit "Cider Road" schicken The Dreadnoughts gleich zu Beginn die aggressivste Nummer der Platte ins Rennen, die aber zu keiner Sekunde stumpf vor sich hin böllert. Auch beim hervorragenden "Gintlemen's club" geht der Daumen hoch: ein hässlicher, aber anziehender Bastard aus melancholischem Irish Folk und Tempostufe "Wahnsinnige Geschwindigkeit". Generell wird auf "Polka's not dead" eine Menge Brett fürs Geld geboten. Auch auf "Turbo Island" grölt der Hafenarbeiter-Punkchor, und der instrumentale "Goblin humppa" fidelt sich so richtig in Rage. Wer hat nochmal behauptet, Banjo, Tin Whistle und Akkordeon passen nicht zu harten Klängen?

Im Gegenteil, meine Damen und Herren. Die Verbindung von Folklore und Geschredder funktioniert verdammt gut. Bei Krachern wie "Black sea gale" und dem mitreißenden "Paulina" gesellen sich auch noch tolle Melodien hinzu. Der anrührendste Moment auf dieser Platte ist ironischerweise trotzdem ein eher stiller. "Clavdia's waltz" kommt ohne Gesang aus, schunkelt dafür aber ganz dezent und wunderbar. Wer dabei nicht an grüne Hügel und das Meer vor Dublins Küste denkt, dessen Gefühle beschränken sich vermutlich auf Hunger und Durst. Womit wir wieder bei den Iren angelangt wären.

(Mark Read)

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Highlights

  • Gintlemen's club
  • Black sea gale
  • Clavdia's waltz
  • Paulina

Tracklist

  1. Cider Road
  2. Polka never dies
  3. Gintlemen's club
  4. Randy dandy-oh
  5. Goblin humppa
  6. Poutine
  7. Turbo Island
  8. Black sea gale
  9. Clavdia's waltz
  10. Paulina
  11. West country man
  12. Sleep is for the weak
  13. Za smierc przyjaciela

Gesamtspielzeit: 35:22 min.

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