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Various Artists - Good rockin' tonight - The legacy of Sun Records

Various Artists- Good rockin' tonight - The legacy of Sun Records

Sun / Sire / Warner
VÖ: 10.12.2001

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Here comes the sun

Was ist eigentlich eine Legende? Eine Geschichte von vor so langer Zeit, daß sich kaum noch jemand erinnern kann, wie es wirklich war? Ein Umstand, der in der Überlieferung einen Hauch zuviel Begeisterung oder andere Übertreibungen erfahren hat? Nun, dann handelt es sich bei Sun Records aus Memphis, Tennessee nicht um eine solche Legende. Denn zum einen zeigen offene Ohren noch heute, welch grandiose Musik damals das Label von Sam Phillips hervorbrachte, und zum anderen können uns lebende Zeitzeugen noch immer davon berichten, was damals von den Südstaaten aus die Welt eroberte.

Die Songs von Giganten waren es, die Mitte der Fünfziger die Sonne zum Erstrahlen brachten, als ein paar junge Burschen Country und Blues in ein gemeinsames Bett legten und den Rockabilly erschufen. Stars wie Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins, Roy Orbison und allen voran Elvis Presley strahlen auch heute noch so hell, daß sich Ahmet Ertegun (Atlantic Records) und Seymour Stein, Chef von Sire Records und damit derzeitiger Besitzer von Sun, in der Kopf setzten, diesem Leuchten einen angemessenen Tribut zu erweisen. Und wen anders sollte man dafür rekrutieren, als einige der größten Rockmusiker der letzten fünfzig Jahre?

So kommt es, daß man schon allein vor der Anwesenheitsliste auf "Good rockin' tonight" den Kopf einzieht. Paul McCartney, Elton John, Eric Clapton, Van Morrison, Tom Petty und Bob Dylan sind nur die größten der Großen, die sich hier meist demütig, aber niemals unterwürfig an Originalen wie "Don't be cruel", "Whole lotta shakin' going on" oder "Blue suede shoes" versuchen. Wenn sich McCartney kraftvoll in Elvis' "That's all right" wirft, Clapton mit Buddy Hollys Impressions "Just walkin' in the rain" heult oder die ehemaligen Zeppeline Jimmy Page und Robert Plant Satchmos "My bucket's got a hole in it" aufbrodeln, merkt man schnell, daß es nicht beim Versuch geblieben ist.

Der eigentümlich verhallte Flair, der schon vor fünfzig Jahren die Petticoats kreisen und deren Trägerinnen kreischen ließ, sorgt auch bei den nachgewachsenen Generationen für feuchte Hände. Tom Pettys Heartbreakers brettern durch "Blue moon of Kentucky", ein altersweiser Bob Dylan pickt sich zielsicher mit "Red Cadillac and a black moustache" ein obskures Juwel heraus, und selbst Bryan Ferry, Elton John oder Johnny Hallyday entdecken alte Tugenden neu. So legen die Beteiligten meist eine derartige Spielfreude an den Tag, daß man meint, es würde um nicht weniger als um ihre Ehre gehen.

Auch jüngere Jahrgänge ließen sich von diesem Fieber anstecken. Sheryl Crow, Chris Isaak und selbst der Amis liebster Rüpel Kid Rock versuchen sich dabei an Songs, die schon Hits waren, als sich ihre Eltern noch in Windeln entleerten. Daß Bob Ritchie dabei die Finger nicht aus dem Schritt lassen und lediglich wenig inspiriert lärmen kann, erweist sich aber nur als kleiner Wermutstropfen. Mit einem simplen Geniestreich zeigen nämlich Live, daß sie eben doch nicht alles verlernt haben. Aus Dur wird Moll, und aus "I walk the line" wird ein Song, wie ihn Johnny Cash heute singen würde. Und jetzt alle: Just let me hear some of that rock and roll music!

(Oliver Ding)

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Highlights

  • My bucket\'s got a hole in it (Jimmy Page & Robert Plant)
  • Blue moon of Kentucky (Tom Petty & The Heartbreakers)
  • I walk the line (Live)

Tracklist

  1. That's all right (Paul McCartney)
  2. Mystery train (Jeff Beck & Chrissie Hynde)
  3. My bucket's got a hole in it (Jimmy Page & Robert Plant)
  4. Blue suede shoes (Johnny Hallyday)
  5. Whole lotta shakin' going on (Elton John)
  6. Blue moon of Kentucky (Tom Petty & The Heartbreakers)
  7. Sittin' on top of the world (Van Morrison & Carl Perkins)
  8. Don't be cruel (Bryan Ferry)
  9. Red cadillac and a black moustache (Bob Dylan)
  10. Just walkin' in the rain (Eric Clapton & The Impressions)
  11. Lonely weekend (Matchbox Twenty)
  12. Who will the next fool be? (Sheryl Crow)
  13. It wouldn't be the same without you (Chris Isaak)
  14. I walk the line (Live)
  15. Drinkin' wine spo-dee-o-dee (The Howling Diablos feat. Kid Rock)
  16. You win again (Mandy Barnett with The Jordanaires)

Gesamtspielzeit: 48:49 min.

Referenzen

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