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Adele - 21

Adele- 21

XL / Beggars / Indigo
VÖ: 21.01.2011

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Reifeprüfung

Der Übergang zum ersten wirklich runden Geburtstag kann, wie die meisten wissen, eine große Veränderung mit sich bringen. Mit 20 fängt oftmals ein neuer Lebensabschnitt an, das Abitur liegt hinter einem, der Studienbeginn steht in den Startlöchern, die erste eigene Bude - oder WG - entwickelt sich von der bloßen Traumvorstellung mehr und mehr zur Realität. Fast jeder hatte mit dem ersten großen Liebeskummer zu kämpfen, mit der Angst vor dem eigenen Versagen, der schieren Panik, der immer stärker von außen aufgezwängten Rolle eines verantwortungsvollen Erwachsenen nicht gerecht werden zu können. Wenn man gerade kurz vor dem großen Geburtstag noch sein erstes Album auf den Markt schmeißt und im Scheinwerferlicht und dem Schatten der Kritiker all diese Dinge durchlebt, ist klar: Da ist Erwachsenwerden schon etwas anderes. Genau das ist Adele passiert, die 2008 ihr Debüt "19" veröffentlichte. Fiese Vergleiche mit Amy Winehouse, Duffy und Konsorten folgten umgehend, doch Adele meisterte auch ihre erste Reifeprüfung.

Rund drei Jahre später ist die Britin nicht nur älter und reifer, sondern auch musikalisch einen ganzen Schritt nach vorne gekommen. "21" heißt er also, der berüchtigte Nachfolger, der alles verändern könnte. Die von Paul Epworth (Bloc Party, Maximo Park) produzierte Vorabsingle "Rolling in the deep" und das folgende "Rumour has it" knallen ordentlich rein, fußstampferisch und basslastig groovt sich Adele durch die Anfangstracks, als wolle sie all jenen die Stirn bieten, die "19" als seichtes Popalbum angestempelt haben, ohne ihm eine ehrliche Chance gegeben zu haben. Das countrybeeinflusste "Don't you remember" dagegen zeigt deutlich die stimmliche Entwicklung, während "He won't go", bei dem Rick Rubin seine Finger im Spiel und an den Reglern hatte, sich mit Herz und Soul kunstvoll in Szene zu setzen weiß.

Kenner werden wissen, dass sich Adele auf dem Vorgänger an Bob Dylans "Make you feel my love" versucht hat und damit zumindest einen Achtungserfolg erreichen konnte. Hier bemerkt man das Cover ebenso schon beim Lesen der Tracklist. Kurz vor Schluss steht er, "Lovesong", von den Altmeistern von The Cure persönlich. Die sanft gezupfte Gitarre gibt den Rhythmus vor, Adeles persönliche Gefühle die emotionale Richtung - und der Hörer wird Zeuge, wie sie eine gescheiterte Beziehung beweint, verarbeitet und schließlich nach vorne sieht. Das abschließende "Someone like you" ist dabei die ganz eigene Fortsetzung. Die Liebe, die sie gerade verloren hat, erlebt hier die glückliche Zukunft, in der man zufrieden vereint ist und sich noch etwas zu sagen hat. Auch das gehört zum Erwachsenwerden dazu, und während man Adele diesen kleinen Ausflug in die realitätsferne Welt gerne zugesteht, lässt sich nur hoffen, dass sie den Weg schnell wieder zurückfindet. Das Leben ist eben voller Reifeprüfungen.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Rolling in the deep
  • Turning tables
  • Don't you remember
  • Lovesong
  • Someone like you

Tracklist

  1. Rolling in the deep
  2. Rumour has it
  3. Turning tables
  4. Don't you remember
  5. Set fire to the rain
  6. He won't go
  7. Take it all
  8. I'll be waiting
  9. One and only
  10. Lovesong
  11. Someone like you

Gesamtspielzeit: 48:55 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
el duce
2015-11-23 16:55:44 Uhr
aber nur wenn man es nicht am stück konsumiert, weil dieses pathos-genöle doch recht schnell nervt...

und nett ist die kleine schwester von sche....

Dan

Postings: 358

Registriert seit 12.09.2013

2015-11-23 16:40:27 Uhr

+++
Rolling In The Deep
Turning Tables
Set Fire To The Rain
Rumour Has It
Someone Like You
He Won’t Go

---
Don’t You Remember
Take It All
I’ll Be Waiting
One And Only

"Lovesong" lasse ich mal unbewertet...

Die Top-Tracks von "21" und der "25" würden eigentlich ein MEGA-ALBUM zusammen bilden. :D

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2015-11-23 12:34:15 Uhr
Eigentlich echt ein nettes Album.
Demon Cleaner
2013-01-14 08:44:15 Uhr
Finde es eher erfreulich, dass wenigstens eine wie Adele so viele Platten verkauft. "21" ist schon eines der besseren Mainstream-Pop-Alben. Vor allem wirklich 30 Millionen verkauft, das ist selten heutzutage.
---
2013-01-14 02:59:27 Uhr
dachte ich auch mal, aber...in ihrer musik fehlt mir das widerspenstige (was sie so perfekt für den massengeschmack macht). die balladen sind oftmals sehr schmalzig, someone like you kann ich schon nicht mehr hören.
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