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Antimatter - Alternative matter

Antimatter- Alternative matter

Prophecy / Soulfood
VÖ: 26.11.2010

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Die Kernkompetenz

Es ist also doch passiert. Im November 2010 konnten Wissenschaftler des CERN erstmals Antimaterie-Teilchen für kurze Zeit speichern - ein echter Durchbruch in der Forschung. Was mit Mick Moss und seinem Projekt Antimatter zunächst einmal überhaupt nichts zu tun hat. Wenn man allerdings einmal die verzweifelten Versuche von Promotern, Labels und Journalisten betrachtet, Antimatter in irgendeine Schublade zu packen, scheinen die Schweizer offenbar den leichteren Job gehabt zu haben. Denn was sonst, wenn nicht eine Verzweiflungstat, ist das Etikett "Eerie emotional music", das der verträumten Melancholie des Briten angehängt wird?

Gespenstisch, also "eerie", könnte allerhöchstens sein, dass Moss in der Nische innerhalb der Nische nun tatsächlich schon zehn Jahre Alben produzieren konnte. Wobei die folgerichtige Compilation wiederum ganz und gar nicht zum Fürchten ist, so viel sei vorweggenommen. Denn Moss hatte mit dem Segen der völligen künstlerischen Freiheit Zeit und Muße, sich durch bisweilen faszinierende wie abstruse Raritäten, Demos und Bootlegs zu wühlen.

Wer dann eine Akustik-Version des ohnehin nicht eben üppig instrumentierten "The art of a soft landing" direkt neben ein auf das Allernötigste reduzierte Cover von "Black sun" und eine zum Weinen schöne Live-Version von "Far away" packen kann, braucht nun wirklich nicht von Outtakes zu sprechen. Im Gegenteil: Durch behutsame Nachbearbeitungen gelingt es Moss, die Compilation über weite Strecken wie aus einem Guss klingen zu lassen. Dass dabei so manches Demo reichlich scheppert und die Trip-Hop- und Elektro-Beats von "Expire (Lackluster)" und der Duncan-Patterson-Remix von "God is coming" zunächst eher verschrecken als aufhorchen lassen, sei mehr als verziehen.

Ob nun mit oder ohne Mitbegründer Duncan Patterson bleiben Antimatter eine wohltuende Ablenkung von der immer schnelllebigeren Welt. Der Kamin knistert, der Wein mundet, der Blutdruck fährt angesichts von famosen Songs wie "Flowers" - wie drei weitere Stücke gleich in zwei Versionen vertreten - allmählich herunter. Klischee? Na sicher. Doch die vertonte Entschleunigung von Antimatter nimmt seit zehn Jahren gefangen, und mit "Alternative matter" gibt Moss dem Hörer die Chance, die Songs bis auf den Kern zu erforschen. Eine Schublade braucht's dafür immer noch nicht. Höchstens Nachschub im Weinregal.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Far away (Live)
  • Landlocked (Mick Moss remix)
  • Epitaph (Alternative matter)
  • Flowers (Alternative matter)
  • Lost control (Acoustic)

Tracklist

  • CD 1
    1. Black sun (Dead Can Dance tribute)
    2. The art of a soft landing (Acoustic)
    3. Far away (Live)
    4. Saviour (Reel to reel demo)
    5. Landlocked (Mick Moss remix)
    6. In stone (Acoustic)
    7. Epitaph (Alternative matter)
    8. Terminal (Duncan Patterson remix)
    9. Mr White (Live)
    10. Flowers (Alternative matter)
    11. Expire (Lackluster remix)
  • CD 2
    1. God is coming (Duncan Patterson remix)
    2. Everything you know is wrong (Acoustic)
    3. A portrait of the young man (Extended)
    4. Flowers (Acoustic)
    5. Holocaust (Reel to reel demo)
    6. The art of a soft landing (4 track demo)
    7. Expire (Atrabilis sunrise remix)
    8. Over your shoulder (Acoustic)
    9. Dream (4 track demo)
    10. Lost control (Acoustic)
    11. Epitaph (Orchestral mix)

Gesamtspielzeit: 106:57 min.

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