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Jason Collett - Rat a tat tat

Jason Collett- Rat a tat tat

Arts & Crafts / Al!ve
VÖ: 29.10.2010

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Der Behaarliche

Was soll man über Jason Collett schreiben, wenn ohnehin jede Rezension damit anfängt, dass er Mitglied bei Broken S ... nein, lassen wir das. Es gibt schließlich auch noch genügend andere Dinge über den Mann zu berichten. Wichtige Dinge und interessante Neuigkeiten für all jene, die nun schon seit zwei Jahren auf neuen musikalischen Output des Kanadiers warten. Der legt nämlich mit "Rat a tat tat" sein nunmehr fünftes Studioalbum vor. Und nicht nur das: Collett hat tief in seiner Plattenkiste gekramt, den Sound der siebziger Jahre für sich entdeckt und sich davon inspirieren lassen. Sogar eine Mischung aus Bob Dylan, George Harrison und Kris Kristofferson soll aus ihm stellenweise geworden sein. Ob seinen Fans davon ein Bart wächst wie ihm selbst in der Zwischenzeit, wird sich zeigen. Dass er sich vorsichtshalber die Gesichtsbehaarung zugelegt hat, zeugt zumindest von Beharrlichkeit.

Und nicht nur das: Er macht überaus deutlich, von wem seine musikalischen Anleihen stammen. Bereits der Opener "Rave on sad songs" weist eine zentimeterdicke Schmalzschicht auf, nur übertroffen von der wunderbaren Thematik. Da fallen Sätze wie "Tears fall in stereo", und die Traurigkeit wird getreu dem Kitsch längst verloren geglaubter Tage auf ein Podest erhoben. Ein wahres Fest! Doch sie bleibt nicht lange allein. Das an die Beatles angelehnte "High summer" etwa huldigt nicht nur im Titel der heißen Jahreszeit - die Melodie wird von von rhythmischen Handclaps und einer psychedelisch angehauchten E-Gitarre bis zum Schluss getragen, während Collett von der Hitze gebeutelt durch die Prärie reitet.

Schwermütig wird es wieder bei "Winnipeg winds", wo sich Schlagzeug erst zögerlich aufbaut, dann aber hartnäckig den Takt vorgibt, während auch hier das Gitarrenspiel maßgeblich die Stimmung vorgibt. Einmal mehr zeigt sich, dass sich Collett, anders als bei seinen anderen Alben, mehr auf die Instrumentierung konzentriert hat als auf den Gesang. "Cold blue halo" zollt dann im Country-Pop-Gewand all den Vorbildern Tribut, deren Schaffen "Rat a tat tat" maßgeblich beeinflusst hat. Und während er hier noch verträumt und zuckersüß vor sich hinschwoft, packt er bei "Love is a chain" dann endlich eines der beliebtesten Instrumente der Siebziger aus: Mit Orgel und und einem der schönsten Texte über Beziehungen und die damit manchmal verbundenen Streitigkeiten bewaffnet ("We fight and then we fuck / And then we fight all over again") groovt sich Collett noch einmal durch eins der schönsten Jahrzehnte der Musik. Zum Schluss kann man sich also genüsslich über den inzwischen gewachsenen Bart streichen und sagen: Das hat er schon gut hinbekommen, der Mann, der ja so viel mehr ist als nur ein Mitglied bei Broken Social Scene.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Rave on sad songs
  • High summer
  • Love is a chain
  • Long may you love

Tracklist

  1. Rave on sad songs
  2. Lake Superior
  3. Love is a dirty word
  4. Bitch city
  5. High summer
  6. Cold blue halo
  7. Love is a chain
  8. Long may you love
  9. The slowest dance
  10. Winnipeg winds
  11. Vanderpool Vanderpool

Gesamtspielzeit: 38:21 min.

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