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Smoke Fairies - Through low light and trees

Smoke Fairies- Through low light and trees

V2 / Cooperative / Universal
VÖ: 01.10.2010

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

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Chichester in der südenglischen Grafschaft West Sussex muss ein ganz besonderer Ort sein - schließlich wurde er 1971 dazu auserkoren, Antony Hegarty in Empfang zu nehmen. Aus dieser Zeit könnte auch die Musik der Smoke Fairies Katherine Blamire und Jessica Davies stammen. Das britische Musikmagazin "Mojo" versuchte sich an der an der Kategorisierung "dark, lustful blues-folk", aber mal ehrlich: Die elf Stücke auf "Through low light and trees" sind genau so schwer in Worte zu fassen wie das Faszinosum Antony. Beide haben etwas, das nicht von dieser Welt ist. Der geschätzte Richard Hawley beließ es dann auch einfach dabei, "frankly the best thing I've heard in years" zu konstatieren, während Bryan Ferry und Jack White (ja, genau der) lieber Taten sprechen ließen - der eine lud die beiden Damen in sein Vorprogramm ein, der andere nahm mit ihnen die Single "Gastown" auf.

Ihr Debütalbum produzierten Smoke Fairies dann allerdings ohne White - wahrscheinlich alleine schon deswegen, weil sein Name einfach nicht zu diesen wunderbar düsteren Liedern gepasst hätte. Statt dessen wurde "Through low light and trees" unter der Aufsicht von Head (PJ Harvey, Madrugada) eingespielt, in den nur mit einem Boot erreichbaren Sawmill Studios in Cornwall. Wobei der Name Head eigentlich ebenso wenig zu dieser Musik passt, denn sie kommt bestimmt nicht aus dem Kopf. Sondern aus dem Bauch. Und aus dem Herzen. Aus zwei Herzen! Blamire und Davies haben schon als 13-Jährige, was mittlerweile ungefähr 15 Jahre her sein dürfte, gemeinsam Musik gemacht und vor allem zusammen die Plattensammlungen ihrer Eltern entdeckt. Crosby, Stills, Nash & Young mochten sie besonders, vermutlich wegen des Harmoniegesangs. Selbigen haben Smoke Fairies nämlich auch ganz ausgezeichnet drauf - wenn auch die mystische Grazien-Variante.

Ohnehin ist es dieses Mystische, nicht Fassbare, was der Musik der Smoke Fairies ihren ganz speziellen Charme verleiht: die omnipräsenten, fließenden Gitarrenmotive, der beschwörende Gesang, die ätherischen Streicher. "Can you hold me / Like you held someone you shouldn't have let go" singen sie, und es dauert keine Minute, bis man sich im Sog dieser Platte befindet - deren große Stärke aber auch gleichzeitig ihre kleine Schwäche ist: Die Lieder sind in Instrumentierung, Stimmung, Melodieführung und Arrangement manchmal kaum zu unterscheiden. Nur "Dragon", die außerordentlich betörende einzige Klaviernummer, sticht auf Anhieb heraus. Was aber nicht heißen soll, dass der schwebende Opener "Summer fades", das zauberhaft geklampfte "Morning blues" oder "Hotel room" mit seinem vorlauten Schlagzeug, Hammond-Orgel und Fender Rhodes nicht ebenso zu bezirzen wissen. Aber es wäre ja auch irgendwie unpraktisch, wenn ausgerechnet bei Smoke Fairies nichts mehr zu wünschen übrig bliebe.

(Ina Simone Mautz)

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Highlights

  • Summer fades
  • Hotel room
  • Dragon
  • Morning blues

Tracklist

  1. Summer fades
  2. Devil in my mind
  3. Hotel room
  4. Dragon
  5. Erie Lackawanna
  6. Strange moon rising
  7. Morning blues
  8. Storm song
  9. Blue skies fall
  10. Feeling is turning blue
  11. After the rain

Gesamtspielzeit: 41:56 min.

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