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Belle & Sebastian - Belle and Sebastian write about love

Belle & Sebastian- Belle and Sebastian write about love

Rough Trade / Beggars / Indigo
VÖ: 08.10.2010

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

The Rosamunde Pilchers

Das Geheimnis eines funktionierenden Mixtapes sind nicht die schnittfreien Übergänge. Auch nicht das gebastelte Cover-Artwork. Und schon gar nicht The Smiths. Es sind die zwei, drei Belle & Sebastian-Songs, die man behutsam reingeschmuggelt hat. Schnell mal im Kopf durchgespielt: Hals über Kopf verliebt, Trackliste erstellt, Mixtape aufgenommen, Kuss. Kurze Rückfrage bei der erfolgreich Umworbenen, warum das jetzt alles doch so überraschend schnell geklappt hat: "Na, wegen dem einen Song mit 'Dylan in the movies' und dem anderen mit 'Marks & Spencer's' - wer das hört, der muss der liebenswerteste Mensch der Welt sein!" Ach - wäre das Leben doch ein Belle & Sebastian-Album!

Endlich nennen sie das Kind beim Namen: "Belle and Sebastian write about love". Ja - über was denn sonst? Die Liste der verschlafenen Twee-Pop-Hits des schottischen Septetts, die regelmäßig beim Beischlaf, beim Küssen, beim Kuscheln gehört werden, ist wohl so lang wie die Diskographie der Band. Das wusste auch der alte John Peel, der nicht müde wurde, Belle & Sebastian zu preisen, zu loben, zu lieben. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der Aufschrei in den entsprechenden Kreisen nach der Ankündigung eines neuen Albums nach beinahe fünf Jahren einem kollektiven, lustvollen Stöhnen glich.

Sarah Martin beginnt mit "I didn't see it coming" wie einst Isobel Campbell, so aufgekratzt, so herzergreifend, so zärtlich, bis Steve Jackson seine höchsten Töne schrammelt und Stuart Murdoch den Song mit seiner gesanglichen Unterstützung ins Universum schießt. Das hat Tempo und das ist verschmitzt. Sowieso ist hier einiges ziemlich zackig: das orgelige "Come on sister", das einen solch euphorischen, stürmischen Tanz aus Parkett legt, dass man erst einmal den Mund schließen muss, um die Aufforderung anzunehmen. Oder das lodernde "I want the world to stop", das die Trompete auspackt und mal eben Balzac entstaubt. Ach ja: die Texte!

Anders ist das beim schleppenden, beinahe dramatischen "Little Lou, Ugly Jack, Prophet John". Norah Jones singt hier mit und gibt dem Song einen dezenten Kitsch-Charakter, der nicht stört, aber immerhin irritierend ist. Der Titelsong ist von einem anderen Kaliber: Chor, verspielte Gitarre, Orgel-Solo. Anders als beim letzten Album, dem leichtfüßigen "The life pursuit", spinnen sich Belle & Sebastian auf Album Nummer sechs einen knackigen, schwungvollen Sound zusammen, der Herzen im Sturm erobert, der so vergnüglich ist, dass jeder Tag Spätsommer ist. Diese Band, dieses Album füllt jeden Raum mit Licht.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • I want the world to stop
  • The ghost of rockschool
  • I can see your future

Tracklist

  1. I didn't see it coming
  2. Come on sister
  3. Calculating Bimbo
  4. I want the world to stop
  5. Little Lou, Ugly Jack, Prophet John
  6. Write about love
  7. I'm not living in the real world
  8. The ghost of rockschool
  9. Read the blessed pages
  10. I can see your future
  11. Sunday's pretty icons

Gesamtspielzeit: 43:38 min.

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