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Tarja - What lies beneath

Tarja- What lies beneath

Vertigo / Universal
VÖ: 03.09.2010

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Music for the masses

Mutig ist Tarja Turunen ja, das muss man ihr durchaus lassen. Die Frage, ob ein Gastauftritt auf einer Scorpions-Platte Strafe oder Ehre sein soll, ist zumindest noch diskutabel. Aber einen Monat vor einem Albumrelease, mit nur zwei neuen Songs im Repertoire den auf dem Debüt "My winter storm" allzu verkitschten Opern-Plüsch-Rock auf dem Wacken Open Air 2010 aufzuführen, sollte zumindest respektiert werden. Die Power früherer Nightwish-Konzerte ist mit "What lies beneath" aber wohl dennoch endgültig passé.

Tatsächlich darf das eröffnende "Anteroom of death" als Beispiel für diesen neu gewonnen Mut dienen, wartet es doch mit einer pfiffigen Mischung aus Kammermusik, Musical und Metal auf, die veredelt durch Gesangsparts der A-Cappella-Metaller Van Canto wird und sicherlich zunächst für ratlose Blicke bei der Fangemeinde sorgt. So weit, so gelungen. Auch das folgende "Until my last breath" überzeugt mit gefälligem Pop-Appeal.

Ein schlechtes Zeichen ist allerdings, dass sie sich Songs vom Privat-TV promoten lassen muss, nur damit pappig-kitschige Grütze wie "I feel immortal" nicht umgehend per Skip-Taste ins berechtigte Vergessen befördert wird. Es ist insofern durchaus schade, dass gute Ansätze wie das düstere "Dark star" oder das ruppige "In for a kill" von massenmarktkompatiblen Balladen flankiert werden, von denen nur wenige derart bezaubernd sind wie das Soundtrack-artige "The archive of lost dreams".

Natürlich verbreitet "What lies beneath" noch allzu oft bräsige Behaglichkeit, und Highlights wie das brillante Gitarrensolo von Joe Satriani auf "Falling awake" sind gerade lang genug, um nicht wirklich wehzutun. Dennoch tut Turunen sich und vor allem den Hörern den Gefallen, zumindest auf überbordenden Bombast zu verzichten. Insbesondere im direkten Vergleich zum käsigen Vorgänger darf der Sound schon fast als organisch bezeichnet werden. Zwar fehlt am Ende noch die letzte Konsequenz im Songwriting, doch für ein gemütliches Stündchen am Kamin reicht's allemal.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Anteroom of death
  • Until my last breath
  • Dark star

Tracklist

  1. Anteroom of death
  2. Until my last breath
  3. I feel immortal
  4. In for a kill
  5. Underneath
  6. Little lies
  7. Rivers of lust
  8. Dark star
  9. Falling awake
  10. The archive of lost dreams
  11. Crimson deep

Gesamtspielzeit: 55:15 min.

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