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The Futureheads - The chaos

The Futureheads- The chaos

Nul / Rough Trade
VÖ: 18.06.2010

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die eiserne Band

Achtung: In ein paar Zeilen wird Margaret Thatcher mit den Futureheads in Verbindung gebracht. Und das ausgerechnet im Zusammenhang mit dem vierten Album des augenscheinlich zunehmend an Bedeutung verlierenden Quartetts. Passiert ist da einiges seit dem zur Sensation aufgekochten Debüt der Band im Jahr 2004: Das Label wurde in die Wüste gejagt, die Musik zahnlos geschliffen und die Festival-Slots immer weiter gen Mittag verschoben. In diesen kargen Zeiten kommt die Bandbetreuung dann hiermit: "Their country needs leading. The Futureheads are ready to lead." Ist das nicht putzig?

Und dann das: Die Platte bricht auf, wie ein Deich. "The chaos", der Song, ist keine zehn Sekunden alt, schon brennt der Baum. Alles gerät in Bewegung und das frühzeitige, sich bald bewahrheiten werdende Fazit lautet: The Futureheads machen hier glaubwürdigen New Wave und haben mit "The chaos" ihre zweitbeste Platte aufgefahren. Das Tempo wird nahezu über die gesamte Länge getragen. A-Cappella-Einlagen verdichten das Album, zeigen die Harmoniesucht der Vier. Der waghalsige, aber durchaus gelungene Hidden Track beweist das Können mit zwinkerndem Auge.

Die Single "Heartbeat song" ist dann sogar eine nachhaltige Überraschung: Der Song ist circa Weezer anno 2001 - ungebremst, hitzig, Beatles, großartig. Dieses hohe Niveau kann sich allerdings nicht über die gesamte Albumlänge halten. Hinten raus verliert "The chaos" etwas von seiner Unmittelbarkeit, von dieser zwingenden, rohen Energie. An der abenteuerlichen Akrobatik von Schlagzeug und Bass liegt das nicht - die Rhythmusfraktion ist ziemlich auf Zack. Vielmehr verlieren die Songs "Dart at the map" und "Jupiter" den Fokus aus den Augen. Und das hat auch damit zu tun, dass sie zu den längsten Songs des Albums gehören.

Natürlich können die Futureheads mit dieser Platte nicht mehr zu den Großen der Liga von 2000 aufschließen, es gilt eher zu zeigen, dass sie das Fahrwasser längst abgepumpt und daraus ihre eigene Suppe gekocht haben. Nachhaltigkeit und Eigenständigkeit sind jetzt gefragt. Und das Lösen von Erwartungen. Damit kehren wir dann endlich zum Eingangssatz zurück. Thatcher meinte einmal: "Being prime minister is a lonely job. You cannot lead from the crowd." Die Eiserne Lady sagte es und stolzierte auf ihren Absätzen davon. England: Deine Geschichte, Deine Bands. Eine Gleichung.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • The chaos
  • Struck dumb
  • Heartbeat song
  • I can do that

Tracklist

  1. The chaos
  2. Struck dumb
  3. Heartbeat song
  4. Stop the noise
  5. The connector
  6. I can do that
  7. Sun goes down
  8. This is the life
  9. The baron
  10. Dart at the map
  11. Jupiter

Gesamtspielzeit: 39:14 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Humor
2010-09-23 13:43:43 Uhr
Vorband von Linkin Park in Deutschland...
i remember the summer isles
2010-09-13 12:43:49 Uhr
http://www.youtube.com/watch?v=bh4aS5xdUe4
Gordon Fraser
2010-07-29 10:59:02 Uhr
Nein. Die Futureheads haben ihr Niveau gehalten. Vor allem der Zweitling "News And Tributes" wird stark unterschätzt.

Und zwischen den Alternativen Kaiser Chiefs (totale Banalisierung) und The Rakes (Auflösung) haben die Futureheads noch das beste aus der Sache gemacht.

fakeboy
2010-07-28 09:41:08 Uhr
gekauft und bereits bereut... wie mittlerweile sämtliche anderen bands der "class of 2004" kann man sich auch bei den futureheads mit dem debut begnügnen...
fakeboy
2010-07-28 09:41:08 Uhr
gekauft und bereits bereut... wie mittlerweile sämtliche anderen bands der "class of 2004" kann man sich auch bei den futureheads mit dem debut begnügnen...
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