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Bullet For My Valentine - Fever

Bullet For My Valentine- Fever

Jive / Sony
VÖ: 23.04.2010

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Unwahrheit und Pflicht

"Nichts an uns und dem, was wir tun, ist Fake" war Matthew Tuck, seines Zeichens Sänger und Gitarrist von Bullet For My Valentine jüngst in einem Interview zu entlocken. Lässt man diese Aussage mal ohne Fanbrille und vollkommen objektiv auf sich wirken, wird dabei sicherlich ein müde lächelndes "Ja, ne, is‘ klar." die häufigste Reaktion sein. Denn wenn ein Vertreter der Metalcore-Zunft eine Vollbedienung in Sachen Klischees und Zielgruppenorientierung bietet, dann ja wohl die vier Herren aus dem walisischen Bridgend. Ein paar Posen, möglichst grimmige Blicke und ein angedeuteter Kopfschuss. Hat da jemand etwa ein neues Tattoo? Herrlich. Fehlt eigentlich nur noch ein "Voll evil"-Aufkleber auf der CD. Die Älteren werden sich erinnern.

Dass dieser ganze Firlefanz eigentlich vollkommen unnötig ist, stellen Bullet For My Valentine über weite Strecken ihres Drittwerks "Fever" unter Beweis. Los geht’s mit "Your betrayal", einem ordentlichen Opener, der nach fast eineinhalbminütigem Drum/Gitarren-Intro zwar langsam aus den Pötten kommt und im mittleren Tempobereich verweilt, dafür aber mit einem melodischen Refrain hängenzubleiben weiß. Apropos hängenbleiben: Mit Zeilen wie "Come here you naughty girl / You’re such a tease / You look so beautiful / Down on your knees" im folgenden Titeltrack liefern Tuck und Co. quasi eine Groupie-Bedienungsanleitung frei Haus. Wie nett. Alle anderen können sich immerhin an einer flotten Rock’n’Roll-Nummer erfreuen, bevor es mit "The last fight" trotz ernster Drogenthematik knackig, treibend und mit dem Blick nach vorne gerichtet weitergeht.

Songs wie diese bilden zusammen mit "Pleasure and pain", "Breaking out, breaking down", "Begging for mercy" oder auch "Pretty on the outside" ein Bündel an Songs, die – drücken wir es positiv aus – kurzweilig rocken. Gleichzeitig müssen sich die Waliser aber auch den Vorwurf gefallen lassen, dass diese Songs alle irgendwie gleich klingen. Ähnliche Struktur, vergleichbarer Aufbau. Hier etwas schneller, dort ein Break, hier mal etwas Geschrei, dort mal etwas mehr Saitenarbeit. Hat irgendwas von Baukasten, funktioniert aber durchaus nicht schlecht. Zwischendurch funkelt ein zurückgelehntes "A place where you belong" durch. Unpeinliche Metalballade. Oder auch der sechsminütige Mammutsong "Alone", der wie eine Verbeugung vor alten Genre-Heroen der Achtziger wirkt. Ihr Handwerk beherrschen sie. Das muss man ihnen lassen und ist mit Sicherheit echt. Immerhin das.

(Jochen Gedwien)

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Highlights

  • Your betrayal
  • Fever
  • The last fight

Tracklist

  1. Your betrayal
  2. Fever
  3. The last fight
  4. A place where you belong
  5. Pleasure and pain
  6. Alone
  7. Breaking out, breaking down
  8. Bittersweet memories
  9. Dignity
  10. Begging for mercy
  11. Pretty on the outside

Gesamtspielzeit: 49:34 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
The Poison
2010-04-29 12:11:25 Uhr
Wenn man die Rezi liest wundert man sich warum dann im Endeffekt so eine "hohe" Wertung herausgekommen ist.
schweißgebadet
2010-04-29 10:33:33 Uhr
Ganz meine Meinung. Ich hab selten eine Band gehört, die sich dermaßen oft wiederholt und dabei noch ernsthaft denkt, die Credibility der jungen Metalzunft für sich gepachtet zu haben. Die 49:34 min meines Lebens krieg ich nie wieder zurück! 6/10 ist dann doch etwas überbewertet.
bugeyes
2010-04-25 13:52:51 Uhr
Eine der widerlichsten Kapellen, die die musikindustrie in den letzten jahren ausgeschieden hat!!!
Lutz
2010-04-24 09:15:23 Uhr
Eigentlich ist die "Musik" ja auf einem Unterhaltungsniveau angekommen, wo Schnappi, Schlumpftechno und New Metal vor Jahren schon waren.

Eben, genau so ist es natürlich. Stellt sich nur ernstlich die Frage, warum der Schrott dann hier sagenhafte 6/10 abstaubt? Dann hat die der Crazy Frog nämlich auch verdient.
Sven
2010-04-24 01:14:31 Uhr
Na ja, persönlich muss ich da immer ein bisschen lachen, wenn ich so was heute noch höre. Eigentlich ist die "Musik" ja auf einem Unterhaltungsniveau angekommen, wo Schnappi, Schlumpftechno und New Metal vor Jahren schon waren. Die Breaks und Refrängs, alles so einstudiert wie die Fucks und Shutdafuckups von damals. Also entweder eine Stufe vor Selbstironie (unwahrscheinlich) oder bloß deshalb noch als (Rock)- oder Überhauptmusik statt Trash deklariert, weil Gitarren alles plattbraten, was nicht bei zwodreivier wieder hinterm Berg ist.

Hip Hop ist halt nicht hohl wie Bolle wie Sido, Metal nicht so dämlich wie Bullet For My Valentine. Also eigentlich Bohlen-Schlager, getarnt als Rockmusik. War eigentlich schon vor fünf Jahren so.
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