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Lights - The listening

Lights- The listening

Sire / Warner
VÖ: 26.02.2010

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Traum ist Trumpf

Für Lights war von Kindheitstagen an klar, was sie später einmal werden möchte. Mit elf zauberte sie aus drei Akkorden und einem Psalm einen Song aus dem Hut, und spätestens da stand fest, dass sie kein Koch und keine Feuerwehrfrau wird und nicht bei einer Marschkappelle anfängt. Nein, ein Glücksbärchen mit einem Faible für Comics und World Of Warcraft wurde aus ihr. Was für eine bessere Botschaft als elektronische Popmusik hätte sich denn da sonst anbieten sollen? Und nun sind alle anderen Bärchen arbeitssuchend, denn Lights macht mit ihrem Debut sämtliche Jobs auf dem Sektor der Glücksgefühlsherstellung zunichte. Okay, vielleicht nicht den von Amerika-Bärchen, denn Lights Valerie Poxleitner ist Kanadierin, aber sonst glühen die Stifte im Traumland vom Bewerbungenschreiben.

Direkt ab "Saviour" ist klar, dass sich hier jemand im eigenen Zuckerguss treiben lässt. Mit unschuldigen Kuhaugen werden Zeilen wie "Stand me up and maybe I won't be so small" zu pluckernden Beats gesäuselt. Traum ist Trumpf, und so versteift sich "The listening" mehr und mehr auf seine passive Rolle des Niedlichen. Nur in "Drive my soul" kommt kurzfristig so etwas wie Wut, wie Leidenschaft auf. Aber wieder überzogen mit einem Text, der sich nur an dem Du orientiert. "You're the only road that I know / You show me where to go." Die gesamte Persönlichkeit dieser Scheibe besteht nur aus der Anbiederung an den anderen, um den sich die Welt gefälligst zu drehen hat.

Die Selbstaufopferung ist jedoch nicht das einzige Problem, das viele Songs unter sich begräbt. Atmosphärisch hält sich alles im Reich des Traumlands. Noch ein Halleffekt, die Stimme noch ein bisschen höher und niedlicher. Dazu noch ein netter Handclap-Beat, und ab dafür. Melodien bekommen leider kaum Raum, um sich mal zu entfalten. Erst in "Quiet" darf sich zum Schluss die Melodie doch noch einmal auslassen und ein wenig vor sich hinträumen, bevor mit "Pretend (reprise)" die ursprüngliche Version vom gleichnamigen Song kommt. Eine Stimme und ein Klavier; spätestens da wird deutlich, wie überflüssig sämtliche elektronischen Decken sind, in die sich die vierzig Minuten vorher gehüllt haben.

Denn unter jeder verkitschten Romantik steckt doch ein wahres Gefühl, das in seiner Einfachheit wesentlich mehr sagt als jedes verschenkte Plüschherz. Ohne seine übersteigerten Beats und Effekte würde "The listening" weit weniger anstrengend sein, denn diese sind wie Kletten und lassen sich kaum abschütteln. Doch in Zeiten der Beschleunigung müssen Gefühle scheinbar schnell und in hoher Dosis transportiert werden. Die Seifenblase platzt schnell, und Träume sind wieder Schäume.

(Björn Bischoff)

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Highlights

  • Drive my soul
  • February air
  • Pretend (reprise)

Tracklist

  1. Saviour
  2. Drive my soul
  3. River
  4. The listening
  5. Ice
  6. Pretend
  7. The last thing on your mind
  8. Second go
  9. February air
  10. Face up
  11. Lions!
  12. Quiet
  13. Pretend (reprise)

Gesamtspielzeit: 43:08 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Das Mädel
2010-07-18 01:32:28 Uhr
find ich irgenwie scheiße, den colin.
colin
2010-07-16 00:12:13 Uhr
find ich irgenwie scheiße, das mädel.
hard rider
2009-10-14 20:16:27 Uhr
Nein, ich will nur meine prophetischen Fähigkeiten testen.
indiii
2009-10-14 17:11:50 Uhr
Charterfolg? willst du uns unbedingt abschrecken??
hardrider
2009-10-14 16:46:46 Uhr
Highlights sind übrigens:

-Second go
-Lions!
-Ice
-The Listening

Viel Spaß beim Reinhören, meine Freunde.
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