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Spoon - Transference

Spoon- Transference

Anti / Indigo
VÖ: 22.01.2010

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

GaGa war gestern

Viele Bands hätten sich mit einer Magerkur Sympathien erspielen und Dissgespräche umschiffen können. "X&Y" brächte Coldplay soundentschlackt mehr Freunde als ohnehin vorhanden, ähnlich wie eine Reduktion von Stadionrock auf allen Alben ein Gewinn für The Killers wäre. Spoons Zwickmühle ist größer. Die Arrangements von "Ga Ga Ga Ga Ga" und der Sound (mitsamt seinen Bläsern) waren schlicht sensationell. Ein Sequel wäre strategisch klug gewesen, in der Hand hat man stattdessen die schlanke Taille von "Transference". Aus einem Mehrgangmenu wurde Rohkost. Beruhigenderweise bleibt der gute Geschmack.

Die breitgestreuten Bläser des Vorgängers sind vollends verschwunden, die minimalen Mehrstimmigkeiten von "Trouble comes running", der Schellenkranz in "Got nuffin" und die Verwandtschaft von "The mystery zone" zu "Don't you evah" erinnern lediglich vage an das, was einmal war. Damals vor drei Jahren. Der Ist-Zustand ist (rauher) Indierock, der sich kurzweilig in Demo-Austarierung suhlt und vielleicht mehr Lo-Fi-Dasein beschwört, als tatsächlich vorhanden ist. Woraufhin "Before destruction" zusätzlich Mellotronkonzentrat beruft, und "Goodnight Laura" trotz seiner puristischen Form als schier Jahrzehnte-alte Pianoballade für die wärmste Nummer auf dem kompletten Werk sorgt.

"I saw the light" schaltet sekundenschnell von Gitarrenriff auf Pianosolo. "Got nuffin" und "Is love forever?" rocken nüchtern und fast schon unspektakulär. In "Written in reverse" bricht das innere Tier aus Britt Daniel heraus, ehe er im Gedenken an das soulige "The mystery zone", den nachlässigen Funk von "Who makes your money" und den blitzsauberen, drumgeleiteten Abschluss "Nobody gets me but you" handzahm die Krallen wieder einfährt. Von der Band produziert, kultiviert "Transference" den Two-Beat-Rhythmus, dass es fast schon an Dadaismus grenzt. Da denkt schon niemand mehr an Gagaismus. Das schafft eben nur, wer Erwartung und Trends das gleiche Maximum an rektaler Bewunderung beimisst. Herzlich Willkommen bei Spoon.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • Written in reverse
  • I saw the light
  • Nobody gets me but you

Tracklist

  1. Before destruction
  2. Is love forever?
  3. The mystery zone
  4. Who makes your money
  5. Written in reverse
  6. I saw the light
  7. Trouble comes running
  8. Goodnight Laura
  9. Out of the lights
  10. Got nuffin
  11. Nobody gets me but you

Gesamtspielzeit: 43:05 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

ijb

Postings: 5855

Registriert seit 30.12.2018

2021-06-06 21:38:37 Uhr
PS: Ich tendiere mehr zur 8 als zur 7, was das Urteil zum Album betrifft.

ijb

Postings: 5855

Registriert seit 30.12.2018

2021-06-06 21:37:52 Uhr
Ich konnte leider am Dienstag Abend nicht, habe die launige listening session aber gerne nachgelesen.
Bei mir ist nach "Nobody gets me..." nach einer mehrminütigen Pause noch der hidden track "Mean Red Spider" auf der CD drauf. Nette, schrammelige, witzige Nummer.
Bis Dienstag zum "blauen Album".

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9300

Registriert seit 26.02.2016

2021-06-01 21:55:22 Uhr
Für mich eine 7,5/10, aufgrund der schwächelnden zweiten Hälfte. Trotzdem auch ein sympathischer Move, nach ihrem zugänglichsten Album und auch größerem Durchbruch so ein verqueres Ding einzuschieben.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19947

Registriert seit 10.09.2013

2021-06-01 21:52:47 Uhr
Würde insgesamt 7/10 zücken. Spricht für die Band, dass so ein Album zu ihren schwächeren Werken gehört.

kingbritt

Postings: 5161

Registriert seit 31.08.2016

2021-06-01 21:48:38 Uhr

. . . ja, der Closer eher öde, die Samples reißen da auch nichts aus der Monotonie.
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