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R.E.M. - Live at the Olympia in Dublin

R.E.M.- Live at the Olympia in Dublin

Warner
VÖ: 23.10.2009

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Die Band von gestern

Die berühmteste Schülerband der Welt hat sich was ausgedacht: Während ihrer Aufnahmen zum charmant rumpelnden "Accelerate" luden R.E.M. ausgewählte Menschen nach Dublin ein. Die Band nannte das "Working rehearsals" und testete im Olympia die frischen Songs vor einem staunenden Publikum. Nebenbei haben R.E.M. im Frühwerk gekramt und Songs von "Chronic town", "Murmur", "Fables of the reconstructions" und "Life's rich pageant" gespielt. Zum hörbaren Entzücken der anwesenden Freunde, zum vergnügten Jubelschrei der CD-Hörer. "Live at the Olympia in Dublin" ist ein herzliches Bekenntnis an die jugendliche Ungestümheit und eine derbe Sause für die Zeugen einer Langstreckenkarriere.

"This is not a show", bellt eine Stimme durch die Boxen, und das Publikum lacht zumindest vorsichtig. Kaum steht die Band auf der Bühne, knallt sie all den gespannten Menschen das raubeinige "Living well is the best revenge" entgegen. Neuer Song, neue Begeisterung. Das Publikum bedankt sich stürmisch. Buck, Mills und Stipe sind locker, beinahe kindisch. Die Ansagen gehen leicht von der Hand, die Stimmung ist wie bei einem großen Familientreffen. Der schönste Moment der Platte versteckt sich wohl vor dem Song "Drive". Das Publikum jubelt nach der knappen Ankündigung, als wäre Stipe ein Heilsbringer, der gerade den verloren geglaubten Sohn aus Nepal hat einfliegen lassen. Rührend.

Die zu diesem Zeitpunkt noch jungfräulichen Songs von "Accelerate" bestehen ihren Test. Meist klingen die Songs dezent anders, als die späteren Albumversionen, doch nicht weniger eindringlich. "Supernatural superserious" heißt hier noch "Disguised" und ist eher spärlich arrangiert. "Accelerate" und "Until the day is done" gefallen in ihrer Ursprünglichkeit beinahe besser. Das Publikum beklatscht die Songs gebührend, nur um beim finalen "Gardening at night" mit den seligen Erinnerungen an "Murmur" wegzudämmern.

Es irritiert nur auf der ersten Blick, dass R.E.M. nun das zweite Livedokument binnen zwei Jahren veröffentlichen, nachdem sie sich doch allein für "Live" 27 Jahre Zeit gelassen hatten. "Live at the Olympia in Dublin" spart viele unzähligen Hits der Band aus und rundet das Bild dieser unkonventionellen, besonderen Band mit seinen ausgesuchten Songs ab. Für die vielen Fans der Band dürfte dies ein dankbares Zugeständnis sein: Die längst vergriffene Debüt-EP "Chronic town" ist hier komplett enthalten. Ein Freudentanz.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • So. Central rain
  • Drive
  • 1.000.000
  • The worst joke ever
  • Harborcoat

Tracklist

  • CD 1
    1. Living well is the best revenge
    2. Second guessing
    3. Letter never sent
    4. Staring down the barrel of the middle distance
    5. Disturbance at the Heron House
    6. Mr. Richards
    7. Houston
    8. New test leper
    9. Cuyahoga
    10. Electrolite
    11. Man-sized wreath
    12. So. Central rain
    13. On the fly
    14. Maps and legends
    15. Sitting still
    16. Driver 8
    17. Horse to water
    18. I'm gonna DJ
    19. Circus envy
    20. These days
  • CD 2
    1. Drive
    2. Felling gravetys pull
    3. Until the day is done
    4. Accelerate
    5. Auctioneer
    6. Little America
    7. 1.000.000
    8. Disguised
    9. The worst joke ever
    10. Welcome to the occupation
    11. Carnival of sorts (box cars)
    12. Harborcoat
    13. Wolves, lower
    14. I've been high
    15. Kohoutek
    16. West of the fields
    17. Pretty persuasion
    18. Romance
    19. Gardening at night

Gesamtspielzeit: 151:05 min.

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