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Lisa Mitchell - Wonder

Lisa Mitchell- Wonder

RCA / Sony
VÖ: 23.10.2009

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Liebes Tagebuch

Klischeehafterweise muss sich einfach mal die Frechheit bahnbrechen, dass jeder gerne seine voyeuristischen Veranlagungen ausleben würde. Ins fremde Wohnzimmer glotzen? Herrlich! Leute auf der Straße beobachten? Super! Unbewachte Tagebücher werden auch gerne zur Neugierbefriedigung genommen. So gut wie alle emotionalen Menschen sollen so ein Ding ja besitzen. Doch seit geraumer Zeit ist es für Gefühlsbanausen nicht mehr nötig, Einhornschlösser zu knacken, denn eine bunte Schar von Menschen versucht sich im Seelenstriptease. Ist ja auch gerade irgendwie in.

Und genau das versucht Lisa Mitchell auch irgendwie, aber die Unterwäsche bleibt natürlich an. Wäre ja noch schöner. Überhaupt ist das hier so ungefährlich und so furchtbar nett. Akustikgitarrenpop wie er NDR2 nicht wehtun würde. In "Love letter" muss natürlich ein "Big, big heart" vorkommen. Zu allem Überfluss geht es dann auch noch um das lyrische Ich, das seine Sorgen und Nöte ausbreitet. Wie bei jedem Spionieren wird hier dann doch schnell deutlich, dass selbst im Geheimen nicht jeder etwas Interessantes zu erzählen hat. Doch auch Belangloses kann ja gut verpackt werden.

Es ist dann nämlich die Stimme, die "Wonder" aus dem Meer der Mittelmäßigkeit hebt, so etwa "Pirouette", das sich dafür auch ein wenig im Selbstmitleid suhlen darf. Klavier und Schlagzeug malen der Stimme die passende Unterlage, um dann voll auszuholen. Doch gleich darauf spritzt das Fett nur so aus dem Näpfchen. "Oh! Hark!" versucht sich dann in Ironie und nuschelt irgendwas von wegen „Grave“ in den Spiegel. Ein kleines bisschen stellt sich da ein Gefühl des Fremdschämens ein. Wer es schafft, die Texte auszublenden, kann trotzdem Freude an dieser Scheibe haben. Die Bläser und die Gitarren bei „Sidekick“ etwa werfen sich dafür auch ins Zeug. "Normality! Can you hear me?" Es ist eigentlich fast sicher, dass es so manche Zeile von "Wonder" in diverse Tage- und Briefbücher schaffen wird. Ob sie morgen anrufen wird? Und ob man dann noch wach ist?

(Björn Bischoff)

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Highlights

  • Neopolitan dreams
  • Pirouette

Tracklist

  1. Oh what a beautiful morning
  2. Neopolitan dreams
  3. So jealous
  4. Coin laundry
  5. Clean white love
  6. Pirouette
  7. Love letter
  8. Oh! Hark!
  9. Red wine lips
  10. Sidekick
  11. Stevie
  12. Animals
  13. Valium

Gesamtspielzeit: 52:31 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
lastdodo
2012-10-08 21:44:15 Uhr
Also, für mich ein großes Album, 10/10. Die Rezension ist nur sehr oberflächlich finde ich.
IVI
2010-03-12 18:32:44 Uhr
Wunderbare Version unserer Eurovision Contest Teilnehmerin für 2010 Lena Meyer-Landrut von Neopolitan Dreams

http://www.youtube.com/watch?v=wQTo6MlpdYM
bee
2009-12-03 20:04:41 Uhr
Sidekick ist ein ganz starker Song - whow!
fluXXion
2009-11-27 13:49:23 Uhr
Du bist nicht alleine.
Vollkommen unterbewertetes Album. 8/10
noplace
2009-11-19 23:56:43 Uhr
dann hör ich es halt alleine
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