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AFI - Crash love

AFI- Crash love

DGC / Interscope / Universal
VÖ: 25.09.2009

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

<3

Man hätte selbst darauf kommen können. Wenn eine Band wie AFI das Wörtchen "love" im Titel ihres neuen Albums erwähnt, dann bitte mit entsprechendem Zusatz. Forbidden? Gab es schon zu oft. No? Zu dick aufgetragen. Fuck? Zu plump. Außerdem hätten da die Damen und Herren von Interscope sicherlich entweder ihr Veto eingelegt oder den Geldhahn zugedreht. Crash? Ja, das könnte doch passen. Nicht zu negativ und doch voll und ganz im nicht gerade für ausufernden Optimismus und gute Laune bekannten AFI-Kontext. Doch erstaunlicherweise - und das merkt man schon nach dem ersten Durchlauf - ist die gesamte Szenerie bei weitem nicht so düster und verzweifelt wie auf den Vorgängern.

Dabei bleibt inhaltlich im Wesentlichen alles beim Alten: Beziehungen, Krankheit, Tod, Enttäuschung, Herzschmerz, Glauben, Begierde, Soziales und so weiter und so fort. Sänger Davey Havok führt selbst aus: "Das Album handelt viel von der großen Anziehung von privaten Intimitäten, die einen eigentlich nichts angehen, und dem Verlust des Glaubens, man könne alleine die gesamte Welt beeinflussen. Dieser Verlust ist erstrebenswert. Man sollte sich nicht dagegen wehren." Man sieht: Es ist noch nicht alles verloren. "Veronica Sawyer smokes" gibt genau das wieder. Knackig, hochmelodisch und mit einem ordentlichen Drang nach vorne. Nur Dauernörgler werden etwas von simplem Pop-Punk faseln. Die erste Singleauskopplung "Medicate" haut in die gleiche Kerbe und ist dabei noch fordernder, druckvoller und, ja, punkiger. Back to the roots? Nachdem sich Havok und Jade Puget in der jüngeren Vergangenheit mit Blaqk Audio in elektronischer Hinsicht austoben konnten, steht nun Handarbeit an den Saiten im Vordergrund. Manchmal ist man geneigt, ein "1-2-3-4" hineinzurufen. Von Synthesizern, Keyboards und sonstigem Klimbim ist auf "Crash love" nicht mehr viel übrig.

Was zur Folge hat, dass die sonst so sphärischen Momente und dichten Arrangements bis hin zu opulent angerichteten Soundteppichen zu Gunsten eines simpleren, aber enorm wirkungsvollen Liedgutes weichen. Wer AFI in den letzten Jahren zu viel Schmalz und Bombast angekreidet hat, bekommt hier pure Intensität. Rifflastig geht es zu. "I am trying very hard to be here" und "Sacrilge” dürften Live-Hits werden, und die Background-Vocals hauen sowieso immer hin. Ohne Effekthascherei funktioniert die Abstimmung zwischen Bass, Gitarre, Schlagzeug und Gesang punktgenau. So und nicht anders sind Großartigkeiten wie "Beautiful thieves" oder "Cold hands" zu erklären. Selten hat man in diesem Genre in letzter Zeit so deutlich zu spüren bekommen, wie gut die musikalische Chemie innerhalb einer Band ist und was man daraus machen kann. Sollte da bei aller Melancholie gar Liebe im Spiel sein?

(Jochen Gedwien)

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Highlights

  • Beautiful thieves
  • Veronica Sawyer smokes
  • Cold hands

Tracklist

  1. Torch song
  2. Beautiful thieves
  3. End transmission
  4. Too shy to scream
  5. Veronica Sawyer smokes
  6. Okay, I feel better now
  7. Medicate
  8. I am trying very hard to be here
  9. Sacrilege
  10. Darling, I want to destroy you
  11. Cold hands
  12. It was mine

Gesamtspielzeit: 43:08 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Pure_Massacre
2009-10-08 22:34:15 Uhr
Ich bin auch eher weniger angetan. Nahezu alles bewegt sich irgendwo im Mittelmaß und klingt wie schon mehrmals durchgekaut.
Magoose
2009-10-08 22:04:34 Uhr
Erwartungsgemäß ein weiterer Rückschritt...war die STS noch richtig gut, war die DU schon ein deutlich Schritt in Richtung Durchschnitt.

Crash Love bewegt sich noch darunter imho...das wars dann wohl mit AFI...mehr als ein "phasenweise ganz nett" ist das nicht mehr.
DXH
2009-09-28 16:51:24 Uhr
Die Screamparts waren die große Schwäche auf Decemberunderground. Seit Daveys Stimmband Erkrankung/OP schreit Davey einfach nicht mehr wie zu Sing The Sorrow Zeiten. Er kann es zwar teilweise noch, aber das würde ihm zu sehr schaden. Auf jeden Fall find ich die Screams bei Kill Caustic und vor allem Affliction nicht besonders gut.
Bei Crash Love sind Screams auch nicht nötig gewesen. The Art Of Drowning und Black Sails In The Sunset hatten auch keine Screams.

So 2 Bonustracks kommen jetzt noch.
Bin vor allem mal gespannt auf Too Late For Gods. Der Ausschnitt klang echt gut.

Übrigens: End Transmission ist ganz gross! [2]
ac!d !i!
2009-09-28 00:52:00 Uhr
das ganze album ist groß, da passt jeder song, es gibt keine ausfälle, die bonus tracks sind auch aller erste sahne. das einzige was mir vllt sorgen bereiten könnte, ist die halbwertszeit
TheInterviewer
2009-09-26 19:10:31 Uhr
Bin generell auch kein Fan von Scream-Parts, aber bei Davey und AFI passte das einfach. Zu den Songs auf Crash Love hätte es jedoch nicht gepasst.

Übrigens: End Transmission ist ganz gross!
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