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Pete Yorn & Scarlett Johansson - Break up

Pete Yorn & Scarlett Johansson- Break up

Warner
VÖ: 04.09.2009

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Das Nullnümmerchen

Sehnsuchtsvoll starrt sie in die Ferne. Cool sein Blick durch die fesche Sonnenbrille, wahrscheinlich direkt in die Kamera. Angesichts dieser Abbildung im Innencover liegt die etwas ausgelutschte Assoziation "Die Schöne und das Biest" auf der Hand. Wie könnte es auch anders sein, wenn ein selbst ernannter Rocker und - so soll das Foto zumindest deutlich machen - cooler böser Bube mit einer der schönsten Frauen des Showbiz ein ganzes Album aufnimmt? Die Vorbilder im Visier, allen voran die großartigen Mark Lanegan und Isobel Campbell, schicken sich Pete Yorn und Scarlett Johansson also an, den Folkmarkt zu erobern. Dass die Rechnung nicht so einfach aufgeht, wie sich die beiden das vorgestellt haben, mag vorrangig an den Songs liegen. Diese warteten bereits seit 2006 in Yorns Schreibtischschublade darauf, aufgenommen zu werden. Und wer mit seiner eher schwachen Zeit seit 2003 vertraut ist, wird wissen, was das bedeutet.

Doch schuld an der Misere ist nicht die Resteverwertung allein. Denn ist ja nicht so, dass die ansonsten zweifellos bezaubernde Scarlett Johansson eine charismatische Stimme anzubieten hätte. Insofern hat sich für Yorns fünftes Studioalbum gefunden, was zusammen gehört: Ein blasser Sänger und eine genauso blasse Sängerin, die rund 30 Minuten lang nette, aber eben blasse und weitestgehend belanglose Folkrocksongs zum Besten geben. So sind es denn auch nur zwei Stücke, die sich aus dem Folk-Einerlei ein wenig herausschälen. Zum einen die erste Single "Relator", aber nur, weil sie das Glück hat, ganz am Anfang zu stehen. Und das schelmische "I don't know what to do", weil es der einzige Song ist, auf dem Johanssons dünnes Stimmchen nicht dem Gesamtsound zum Opfer fällt. Der Rest des Albums verläuft ins Ungefähre.

Der wahre Sinn von "Break up" liegt womöglich nicht einmal im musikalischen Bereich, sondern vielmehr darin, dass es Yorn faustdick hinter den Ohren hat. Alles hier deutet nämlich darauf hin, dass er seine alten Songs nur aus der Schublade geholt hat, um mit Johansson nicht nur musikalisch ein paar kleine Nümmerchen zu schieben. Und das ist doch eigentlich nur die konsequente Umsetzung eines jeden Jungentraumes: Gitarre spielen und damit die schönsten Mädchen aus der Klasse rumkriegen. In dieser Hinsicht ist dieses Album als Schnellschuss offensichtlich gelungen. Könnte es sein, dass Yorn viel cooler ist, als alle bisher vermuteten? Musikalisch bleibt der Mann aus New Jersey allerdings weiterhin, was er bereits seit "Day I forgot" ist: eine Mücke im Elefantenhaus.

(Kai Wehmeier)

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Highlights

  • Relator
  • I don't know what to do

Tracklist

  1. Relator
  2. Wear and tear
  3. I don't know what to do
  4. Search your heart
  5. Blackie's dead
  6. I am the cosmos
  7. Shampoo
  8. Clean
  9. Someday

Gesamtspielzeit: 29:01 min.

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