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Jet - Shaka rock

Jet- Shaka rock

Virgin / EMI
VÖ: 21.08.2009

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Haltet die Diebe

Nic Cester lebt seine Musik. Der arbeitswütige Frontmann des australischen Vierers Jet, denen rund um die Veröffentlichung ihres Debüts "Get born" bescheinigt wurde, "the hardest working band in showbiz" zu sein, musste kürzlich wegen mehrerer Zusammenbrüche während eines Promo-Konzertes in London ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das ist doch mal Rock 'n' Roll, wie er im großen Buch der Klischees steht. Ohne Nutten, Koks und Alkohol zwar, aber immerhin. Ebenso wie Cester leidet allerdings auch Jets dritter Longplayer "Shaka rock" dann und wann an Ermüdungs- und Abnutzungserscheinungen, die nach einem längerem Aufenthalt in einer Reha-Einrichtung schreien.

Die Message, ohnehin noch nie Fokus der Band, lässt sich im Grunde auf den Albumtitel "Shaka rock" zusammenköcheln. Oder auch auf den Titel "La di da", ein Song, der durch einen herrlich unprätentiösen Refrain und eine an Oliver Onions erinnernde Melodie besticht. Das darauf folgende "Goodbye Hollywood" ist eine überaus gelungene Mischung aus sonnigem Radiorock und melancholischem Rückblick auf die letzten Jahre. Ein Abgesang auf die großen Träume, die Jet nach dem Platin-Erfolg des Debüts hegten, die sie aber nach dem weniger erfolgreichen Zweitling "Shine on" wieder begraben durften. Und doch ist "Goodbye Hollywood" die Blaupause eines Midtempo-Rockers mit wehmütigem Refrain und wurde für nichts anderes als das große Stadion geschrieben. Auch der mit einer Slide-Guitar garnierte Abschlussschunkler "She holds a grudge" schielt auf die gleiche große Bühne und wird überraschenderweise vom zweiten Gitarristen Cameron Muncey gesungen. Insgesamt verlieren Jet die großen Arenen mit "Shaka rock" aber etwas aus den Augen. Immerhin: Die Lederjacken und viel zu engen Jeans passen wieder prächtig, das Beatles-Klavier wurde vorsichtshalber in der heimischen Garage gelassen. Und schon rücken die Australier wieder näher ans zeitgemäß unzeitgemäße Debüt.

Das hat einerseits zwar positive Aspekte, weil hier alles nicht mehr so gewollt bedeutungsschwanger wirkt wie noch auf "Shine on". Statt dessen regieren die luftigen, straighten Rock-Hits. Andererseits hat sich die Band mit dieser Rückbesinnung keinen Gefallen getan. Viele der Tracks klingen, wie Jet nun einmal seit jeher klingen. Die Songs, wie immer gut bei den Vorbildern geklaut, wirken überwiegend austauschbar und werden keinen Langzeittest bestehen. Insbesondere das Startquartett mit den beiden offenkundigen Singles "K.I.A. (Killed in action)", inklusive blutrünstigstem Video des Jahres, und "She's a genius" heben das Spaßniveau zwar kurzzeitig, dürften aber mittelfristig Opfer der Skip-Taste werden. Klar, it's only Rock 'n' Roll and they like it. Dennoch würde eine längere Auszeit nicht nur Cester, sondern der ganzen Band gut tun.

(Kai Wehmeier)

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Highlights

  • La di da
  • Goodbye Hollywood

Tracklist

  1. K.I.A. (Killed in action)
  2. Beat on repeat
  3. She's a genius
  4. Black hearts (On fire)
  5. Seventeen
  6. La di da
  7. Goodbye Hollywood
  8. Walk
  9. Times like this
  10. Let me out
  11. Start the show
  12. She holds a grudge

Gesamtspielzeit: 43:57 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
captain kidd
2012-03-27 09:02:40 Uhr
unvergessen: die pitchfork-rezi zum album.
waynetrain
2012-03-27 02:06:49 Uhr
A Message To Our Fans: After many successful years of writing, recording and touring we wish to announce our discontinuation as a group. From the many pubs, theatres, stadiums and festivals all across the world it was the fans that made our amazing story possible and we wish to thank them all. Thank you, and goodnight.
U.R.ban
2009-08-07 16:58:13 Uhr
Langweilige Single
Das Video gefällt mir aber...
myvision
2009-06-30 14:50:42 Uhr
Dieses 'K.I.A. (Killed in Action)', geht eigentlich, könnte schlimmer sein.

Gibts hier als Download:
http://www.tonspion.de/musik/jet/musik/302685
XTRMNTR
2009-06-29 23:30:35 Uhr
Was ist "schmuh"? Debut ist immer noch gut finde ich
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