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Broken Records - Until the Earth begins to part

Broken Records- Until the Earth begins to part

4AD / Beggars / Indigo
VÖ: 05.06.2009

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Drama, Drama, Drama

Liebe. Tod. Nostalgie. Wut. Apathie. Hoffnung. Apokalypse. Dies sind nur ein paar der kleinen bescheidenen Themen, denen sich sieben Herren aus Edinburgh seit Ende 2006 unter dem Decknamen Broken Records widmen. Nach drei Indie-Veröffentlichungen im Kleinformat erscheint nun auf dem Londoner Qualitätslabel 4AD das in jeder Hinsicht großformatige Debütalbum der Schotten - alleine schon der monumentale Titel: "Until the Earth begins to part" heißt das Werk, und da tun sich doch schon gleich lavaüberströmte Schluchten vor dem geistigen Auge auf. Aber vor allem eines kommt zum Vorschein, wenn die Erde sich teilt: ein überdimensionaler Orchestergraben. Broken Records dramatisieren mit Pauken und Trompeten, mit ganzen Hundertschaften feierlicher Bläser, mit opulenten Streicherschwärmen und einer Mischung aus traditionellem europäischen Folk und kernigem schottischen Alternativerock.

Weil faule Journalisten bekanntlich hektisch nach Vergleichen suchen, sobald ihnen die richtigen Worte fehlen, wurden Broken Records von der britischen Musikpresse prompt als die schottischen Arcade Fire abgestempelt. Was natürlich alles andere als eine Beleidigung, aber eben auch nur die halbe Wahrheit ist. Fakt ist: Wie ihre kanadischen Kollegen können sie sich keineswegs über Personalmangel beklagen und haben sogar einen festangestellten Cellisten in ihren Reihen. Ohnehin spielen Streicher auf "Until the Earth begins to part" eine tragende Rolle - nicht zuletzt als verlässlicher Pathosgenerator. Der Opener "Nearly home" erklärt wunderbar repräsentativ das Prinzip, nach dem fast alle neun folgenden Songs verfahren: Langsames Anschwellen, melodramatische Verdichtung, mehr Instrumente, mehr Lautstärke, mehr Inbrunst, mehr Dramatik, mehr von allem. Emotionale Explosion, langsames Abschwellen, sanftes Ausklingen. Und dazu Jamie Sutherlands jederzeit exzessbereite Stimme. Fantastisch.

Kein Wunder, dass die Band in Interviews überdurchschnittlich oft das Wort "ambitious" verwendet - man merkt den Songs den unbedingten Willen zur Größe an. Man lausche nur einmal dem kammermusikalischen Streichermotiv von "Nearly home", wie es sich zu einem imposant tosenden Orchesterarrangement steigert. "If the news makes you sad, don't watch it" fällt mit seinem eindringlichen Bass deutlich rockiger aus, während "A promise", eine verschlafen blinzelnde Pianoballade vor sich herschiebend, erst einen Berg erklimmen muss, bevor seine Melodie leichtfüßig die Piste hinuntersausen kann. Ab dem fünften Song beginnen die Kuriositäten: Der Kontrabass in "Thoughts on a picture (in a paper, January 2009)" klingt, als würde auf ihm gesägt, "If Eilert Løvborg wrote a song, it would sound like this" zelebriert flotten Balkan-Folk, und "A good reason" erhöht das Tempo schließlich auf Punk-Geschwindigkeit. Manchmal ist es allerdings doch ein bisschen schade, dass Broken Records auf "Until the Earth begins to part" die Größe ausschließlich im Bombast suchen. Aber im Erdboden muss bei diesen Songs nun wirklich niemand versinken.

(Ina Simone Mautz)

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Highlights

  • Nearly home
  • If the news makes you sad, don't watch it
  • A promise
  • If Eilert Løvborg wrote a song, it would sound like this

Tracklist

  1. Nearly home
  2. If the news makes you sad, don't watch it
  3. Until the Earth begins to part
  4. A promise
  5. Thoughts on a picture (in a paper, January 2009)
  6. If Eilert Løvborg wrote a song, it would sound like this
  7. Wolves
  8. Ghosts
  9. A good reason
  10. Slow parade

Gesamtspielzeit: 41:38 min.

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