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The Bigger Lovers - How I learned to stop worrying

The Bigger Lovers- How I learned to stop worrying

Black Dog / Munich / Indigo
VÖ: 24.09.2001

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Von Aaah bis Oooh

Das Alphabet hat angeblich 26 Buchstaben, die alle gleich wichtig sind. Welch Irrglaube! So zeigen einem The Bigger Lovers aus Philadelphia auf ihrem Debütalbum, daß es vor allem die "Ooohs" und "Aaahs" sind, die einer Verständigung Sinn einhauchen. Aber es sind nicht nur solche gutturalen Laute, die einen von "How I learned to stop worrying" begrüßen. Zwischen sanftem Scheppern und weichem Geschrammel erwischen einen immer wieder Ohrwürmer, die die feste Überzeugung verbreiten, daß Schlaghosen und Parkas noch immer der neueste Schrei sind.

Passend dazu kratzt mancher Song wie von einem ausgelutschen Grammophon abgespielt. Aber derartige Nostalgie gehört eben untrennbar dazu, wenn sich der mehrstimmige Gesang den Weg durch nur auf das erste Ohr simpel erscheinende Arrangements bahnt. Da tupft das Klavier weiche Texturen zum beherzt anschwellenden Gegrummel der Gitarren. Da wirbeln die Melodiefetzen umher und stecken sich gegenseitig Blümchen ins Haar, die aber von der nächsten Schrammelattacke gleich wieder weggeblasen werden. Zwischen den fröhlichen Indiepop von "Forever is not so long" (grandiose Weisheit, übrigens) und der butterweichen Melancholie von "Summer (of our first hello)" wartet man stets darauf, daß ein junger Mittzwanziger namens Michael Stipe anfängt zu singen.

Doch nicht nur die frühen, countryesken R.E.M. drängen sich beim Hören dieses Kleinods auf. Fast alle großen Namen des harmonischen Powerpops amerikanischer Schule stehen Schlange, um ihren Fußabdruck im Sound der Bigger Lovers zu hinterlassen. Hier findet sich kein mißverstandenes Spät-Hippietum, sondern nur die Lust an der Melodie. Es twangt und perlt, es schwelgt und säuselt, und immer wieder liegen sich vier Herren in den Armen und singen Zeilen wie "If you're missing the comfort you can blame it on me". Wer da nicht seufzt, ists selber schuld.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Catch & release
  • Forever is not so long
  • Summer (of our first hello)
  • A year ago

Tracklist

  1. Catch & release
  2. I'm here
  3. Change your mind
  4. Forever is not so long
  5. Steady on threes
  6. Casual friday
  7. Threadbare
  8. America undercover
  9. Summer (of our first hello)
  10. A year ago
  11. Out of sight

Gesamtspielzeit: 39:33 min.

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