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Grandmaster Flash - The bridge - Concept of a culture

Grandmaster Flash- The bridge - Concept of a culture

!K7 / Al!ve
VÖ: 20.02.2009

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Sparringspartner

Seit 1982 ist Grandmaster Flash dafür verantwortlich, dass sich weiße Menschen noch ein bisschen weißer fühlen müssen. Seine fantastische Single "The message", gemeinsam mit den Furious Five aufgenommen, wird immer wieder als Startrampe des HipHop bezeichnet, und obwohl das doch ein bisschen zu weit greift, kann an der Wichtigkeit von Grandmaster Flash natürlich kein Zweifel bestehen. Was folglich, 20 Jahre nach seinem letzten richtigen Album, zu der Frage führt: Alter, warum hast Du denn keine weitgehend beschissene Reality-TV-Show gemacht, statt mit einer weitgehend beschissenen Comeback-Platte anzukommen? "The bridge - Concept of a culture" hat den hochtrabenden Titel, die endlose Gästeliste und alles andere, was da sein muss, wenn man heute ein HipHop-Album veröffentlicht - und hey, damit fängt der ganze Mist eigentlich schon an.

Statt wirklich seinem Titel zu folgen und einen Gegenentwurf zur allgemeinen Hoffnungslosigkeit des (populären) HipHop zu entwickeln, ist "The bridge" noch nicht mal zum Kampf bereit. Grandmaster Flash lässt sich mit den Leuten ein, die sein Baby in die Scheiße geritten haben, spielt den DJ für Snoop Dogg, Busta Rhymes und allerlei anderer Has- und Never-Beens und wird dabei praktisch auf offener Straße assimiliert. Keine Idee hier ist neu, alles nur "chicks" und "swagger" und "sexy" - und selbst wenn es naiv sein mag, sich von Grandmaster Flash noch mal Impulse und Richtungswechsel für den HipHop zu erwarten, funktioniert "The bridge" doch auch als schuld- und reuloses Partyalbum nur bedingt.

Grandmaster Flash lässt freundlicherweise immer wieder darauf hinweisen, dass er vorne dabei war, als sein Spielplatz gebaut wurde, aber allein schon deshalb, wie irgendeiner seiner Männer (man verliert da irgendwann den Überblick) in "We speak HipHop" das Wort "Spanish" rappt (ca. "Speynish"), würde ihm heute keiner mehr eine lauwarme Paellapfanne an der nächsten Straßenecke abkaufen. "Tribute to the breakdancer" funktioniert immerhin als Anschieber für eine Block Party, bei der man niemals dabei sein wollte, und KRS-One rettet die dunkel-bedrohliche Dystopie einer HipHop-losen Welt aus "Whaf if" mit seiner schieren Wut über den ganzen Scheiß, der hier passiert, ins Ziel. "The bridge" also ist nur dann wirklich gut, wenn es gegen sich selbst spielt - und von Grandmaster Flash hatte man sich eigentlich ein paar Aufwärtshaken in ganz andere Richtungen erhofft.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • What if

Tracklist

  1. Welcome
  2. Shine all day (feat. Q-Tip, Kel Spencer & Jumz) (Sam Webster Remix)
  3. We speak HipHop (feat. Afasi, Kase O., Maccho, Abass & KRS-One)
  4. Here comes my DJ (feat. DJ Kool & DJ Demo)
  5. Bounce back (feat. Busta Rhymes)
  6. Swagger (feat. Red Café, Snoop Dogg & Lynda Carter)
  7. Whaf if (feat. KRS-One)
  8. Unanswered
  9. Tribute to teh breakdancer (feat. MC Supernatural)
  10. Grown & sexy (feat. Mr. Cheeks)
  11. When I get there (feat. Big Daddy Kane & Hedonis Da Amazon)
  12. Connection
  13. I got sumthin' to say (feat. Lordikim, Jay-Flo & Almighty Thor)
  14. Can I take you higher (feat. Mr. Cheeks, Grandmaster Caz & Tito)
  15. Unpredictable (feat. Big Daddy Kane & Syndee)
  16. Those chix (feat. Byata, Princess Superstar, Hedonis Da Amazon & Syndee)
  17. Bronx bombers (feat. Almighty Thor, Lordikim & Mann Child)
  18. Zuka the sound
  19. Oh man (feat. Syndee & Natacha Atlas)

Gesamtspielzeit: 55:16 min.

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