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Neimo - Moderne incidental

Neimo- Moderne incidental

R.D.S. / Soulfood
VÖ: 27.02.2009

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Quotenzerleger

Es ist selten genug, dass sich eine französische Band, die nach Geld und Ruhm strebt, der geltenden Norm widersetzt: Französische Sprachschützer und Quotenstatistiker fordern die Hochhaltung der französischen Sprache innerhalb des bemächtigten Grenzgebiets. Daran halten sich: Radio, Print, TV. Der englischsprachigen Popkultur wird in Frankreich sukzessive der Garaus gemacht. Ausgerechnet ein Quartett schnöseliger Indiestyler reißt die Barrikaden ein und sorgt derzeit mit einem Mix aus Plagiaten englischer Erfolgsgaranten für den französischen Anschluss in Sachen internationalem Indiepop.

So ist es nicht verwunderlich, dass der Karrierestartschuss in Amerika abgefeuert wurde. Auf dem Schreibtisch von Jeff Ayeroff, dem Gründer der amerikanischen Virgin. Produzent Alan Moulder (U2, Arctic Monkeys, Smashing Pumpkins) sorgte für das passende Soundgefüge und schon waren Neimo geschnürt für einen großen Angriff. Die Referenzen zu Bloc Party, den Smiths und auch New Order sind allgegenwärtig, überlagern das Debüt von Neimo gar mit ihrem angelsächsischen Popgenuin.

Ignoriert man die Wagenladungen an Synthezisern und die stoischen Gitarren, wird immer noch in jede freie Ecke eine zackige Offbeat-Maschine reingedrückt. Das Songwriting mutet so ziemlich formelhaft an, allerdings kann man sich trotz des ganzen aufgesetzten Trallalas nur mit großer Disziplin dem Zug der Songs entziehen. Große Hooklines breiten sich aus, unbestechliche Tanzbeats sprudeln aus den Songs, wie der Saft aus einer überreifen Melone. "Deceit" ist so ein nicht zu bewältigendes Monstrum von Diskohit, das einen mit seinem unbedingten Willen zum großen Wurf ziemlich nass anspuckt.

Neben dem Frontalangriff auf Beine, Arme und Stimmbänder bleibt von Neimos Musik allerdings auch nicht mehr allzu viel hängen. "Moderne incidental" platziert sich im hippen Soundgefüge derzeit angesagter Indiemusik, verspachtelt nebenbei noch diverse Lieblingsbands und wird in Kürze wohl wieder vergessen sein. Bis dahin kann man mit "Moderne incidental" ordentlich vorglühen oder sich im grellen Stroboskoplicht bis zur Epilepsie austoben. Für Musikhörer mit Anspruch auf den Geist bewegende Musik dürfte das aber zu wenig sein.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • Echoing pixels
  • Deceit

Tracklist

  1. Can you call me?
  2. Johnny Five
  3. Echoing pixels
  4. Peter & the wolves
  5. Something in common
  6. Lines
  7. Diamond Lane
  8. Deceit
  9. Poison the chalice
  10. The loving dead
  11. The hourglass
  12. Carsic

Gesamtspielzeit: 43:35 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Christian
2009-02-24 23:17:03 Uhr
@ eric:
Mein Lieblings-Kommilitone stammt übrigens aus Wittlich. Der musste in Frankfurt erstmal auf einen geraden Weg geführt werden. :-)
eric
2009-02-24 22:58:02 Uhr
@Christian:
Nein, ich bin da bloß recht oft. Noch wohn ich in Trier. Man muss ja aus der Provinz hervorkriechen, um gute Bands zu sehen...;)

Ist aber vorgemerkt. Mal sehen, ob ich's einrichten kann.
Christian
2009-02-24 22:34:01 Uhr
Kommst Du nicht aus Köln, eric?
Wenn ja, würde ich Dir das Konzert der Band am 19.04. im Studio 672 ans Herz legen.
Vor allem wegen der Vorband. :-)
eric
2009-02-24 19:24:43 Uhr
Aus Paris. Indierock mit Synthies. Nicht unbedingt neu, aber kurzweilig. Kommt schon am 27.2. raus. Meinungen?
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