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Sonst Peter - Wie jeder nur anders

Sonst Peter- Wie jeder nur anders

Analoghaus / Zebralution
VÖ: 10.10.2008

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Was ist hier los?

Manchmal ist ein Vorname eine Schmach. In einem irrwitzigen Wahn knallen werdende Eltern Kreationen auf den Tisch, die so ein Menschenleben an der Wurzel erschüttern können. Simon Rauland hat da offensichtlich Glück gehabt: Ein Name, den man hört, ohne schmunzeln zu müssen. Mit seinem Zweitnamen ließe sich ebenfalls eine gewisse Ernsthaftigkeit arrangieren. Aber nicht, wenn er so darüber singt: "Wenn Du mich als Simon nicht willst, dann nimm mich halt als Peter."

Sonst Peter mögen keine Angepasstheit. Sie suchen die Chance der Individualität in einer gleichgeschalteten Gesellschaft. Das bebrillte Trio zieht ein Zwischenfazit ihrer Frustration: "Was ist hier los / Und wer bist Du? / Und wer gehört zu meinem Leben?" Texte, die aus dem Bauch purzeln, die auf alttäglichen Beobachtungen beruhen und fragen: Ist das wirklich mein Leben, in das ich hier so reingeschlittert bin? Will ich das? Bin ich Teil der Erst-kommt-das-Fressen-dann-die-Moral-Generation?

Im Breitengrad von Nada Surf, den Lemonheads und auch dem Teenage Fanclub legen Sonst Peter ihre kritischen Hymnen aus. Die zerbrechliche Stimme von Rauland unterstreicht all die Ängste, die Anfälligkeit des eigenen Standpunkts. Live eingespielt, kommt "Wie jeder nur anders" roh und ungehobelt daher, versprüht den Charme der Unmittelbarkeit einer analogen Aufnahme und schreckt nicht vor Feedbacks und einem prallen Basssound zurück. Eine Platte, der man die Ursprünglichkeit der Vision und die Verzweiflung im Magen anhört.

Überkandidelte Befindlichkeitslyrik ist hier genauso abwesend wie die Suche nach der komplexen Leere, die andernorts als hochtrabende Lyrik verkauft wird. Der pure Idealismus von Sonst Peter ist ihre große Stärke. Wird hier eine Analogie zu Ton Steine Scherben gewoben ("Von Anfang an am Ende"), dort ein trauriges Drama über ein sinnentleertes Leben verfasst ("Was ist los mit Frank?") und hier ein Lobeslied auf die Impulsivität gesungen ("Der Moment"): Sonst Peter gehen den Weg, den das Bauchgefühl vorgibt. Und dies ist so wahrhaftig, dass man eine knappe Dreiviertelstunde am Stück nicken kann.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • Wie jeder nur anders
  • Keine Lust mehr

Tracklist

  1. Wie jeder nur anders
  2. Der Moment
  3. Von Anfang an am Ende
  4. Das Gute daran
  5. Zum ersten Mal im Leben
  6. Ein bisschen mehr als wenig
  7. Scheinweltastronaut
  8. Keine Lust mehr
  9. Was ist los mit Frank?
  10. Raus
  11. Hier um zu gehen

Gesamtspielzeit: 42:19 min.

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