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The Script - The Script

The Script- The Script

Phonogenic / RCA / Sony BMG
VÖ: 05.09.2008

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Wege zum Glück

Oliver Kahn hat Eier. So viele Eier, dass er selbst bei seinem Abschiedsspiel unter aufbrandendem Jubel keine Träne vergießt und mit schier unbekümmerten Gesichtszügen im Kabinengang seine eigene Definition von Stärke demonstriert. Dabei sollte es doch ein traurig-freudiges Erlebnis sein, sich würdig aus dem Profi-Sport zurückzuziehen und sich trotz Torwartrente immer noch eine Dauerkarte im P1 leisten zu können. Freude und Stärke fallen in den seltensten Fällen zusammen. Im Gegenteil. Stärke ist immer dann gefragt, wenn Verarbeitungsprozesse einsetzen müssen, wenn es gilt, schlechte Nachrichten zu schlucken oder mit Schicksalsschlägen umzugehen. The Script offerieren diese Stärke auf ihrem Debütalbum.

Es ist makaber zu sagen, man habe vom Tod der eigenen Eltern profitiert. Möglicherweise würden The Script das auch nicht unterschrieben, aber man hat das Gefühl, in jeder Silbe von Daniel O'Donoghue jeden seiner erlittenen Schicksalsschläge herauszuhören. Angefangen beim Tod seines Vaters und dem Tod von Bandkollege Mark Sheehans Mutter ("Talk you down"), überträgt sich das Leiden selbst in simple Beziehungskisten und -geschichten, die sich durch das Album ziehen - ohne durchgehend textlich zu glänzen.

Die Entschädigung für lyrische Fehltritte folgt in Bildern. Etwa dem eines Mannes, der nach der Trennung von seiner Freundin an dem Platz seinen Schlafsack ausrollt und verharrt, wo sie sich das erste Mal getroffen haben. Schon gerät "The man who can't be moved" zu einer hübschen Popballade. "We cry" wiederum erzählt über die ungewollte Schwangerschaft einer Jugendlichen und ihre Hoffnungen für den Nachwuchs. Beobachtungsgabe plus Erfahrungswerte: "I'm still alive but I'm barely breathing / Just prayed to a God that i don't believe in / Cos I got time while she got freedom / Cos when a heart breaks no it don't breakeven."

Stärke zu zeigen bedeutet Verarbeitung von Vergangenem und ein Blick auf Morgen. Exemplarisch dargestellt in der Piano-Ballade "The end where I begin", die zunächst so traurig anmutet und dann mit dem Gedanken an den Neuanfang bewusst die selbst ermunternde Flucht angeht und das mit kräftigen Gitarren verstärkt. The Script leisten keine großen Sprünge. Es handelt sich um ein radiokompatibles Pop-Album mit rockigen und urbanen Einschüben. Doch ihre Leidenswege haben immer eine klare Richtung - und man folgt ihnen gerne auf Schritt und Tritt.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • We cry
  • Breakeven
  • The end where I begin

Tracklist

  1. We cry
  2. Before the worst
  3. Talk you down
  4. The man who can't be moved
  5. Breakeven
  6. Rusty halo
  7. The end where I begin
  8. Fall for anything
  9. If you see Kay
  10. I'm yours

Gesamtspielzeit: 38:30 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
rotz
2013-04-28 21:19:34 Uhr
hall of fame ist ja mal ein en eckliger dreckssong. muss den kack jeden tag im radio hören, da kollegin das so will :-(
Jeremy Pascal
2013-01-17 00:47:38 Uhr
Mmh, Hall Of Fame ist wohl das gräßlichste und abscheulichste, was ich jemals gehört habe, ja, doch...
Und dem doofen Will.i.am kann man da nicht allein die Schuld zuweisen.
Dan
2010-10-29 15:11:10 Uhr

ja, mir gefällt das neue Album auch gut
musie
2010-10-04 14:06:29 Uhr
finde das neue album erstaunlich gelungen. wetten dass die bald vorband von U2 sind...
Script
2009-08-28 11:06:15 Uhr
In Deutschland sind die ja eher nicht groß.

Hab sie als Support-Act von OneRepublic gesehen und war erstaunt, was die live so draufhaben.
Habe mir am Release-Tag das Album gekauft und bin begeistert.
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