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The Mohawk Lodge - Wildfires

The Mohawk Lodge- Wildfires

White Whale / Communiqué / Al!ve
VÖ: 14.03.2008

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Survival of the fight test

"You must provide your own life jackets", steht auf der Website von The Mohawk Lodge. Niemand würde darauf kommen, dass es bei der versehentlich verwechselten Page nicht um die Band aus Vancouver, sondern um das gleichnamige, ebenfalls in Kanada beheimatete Anglerparadies geht. Schließlich gehören das Fischen im Trüben und die Suche nach praktischen Überlebensstrategien zu den zentralen Themen auf "Wildfires". Oberbrandinspektor Ryder Havdale gibt offiziell den aufmerksamen Protokollanten und bekämpft insgeheim den Funkenflug seiner eigenen emotionalen Kurzschlüsse. Falls er einen Leitspruch haben sollte, dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit dieser: Man besitzt zwei Hände, um sich in schweren Zeiten selbst eine reichen zu können.

Havdale besitzt zudem zwei erstaunlich unterschiedliche Gesangs-Identitäten, um nicht ein ganzes Album lang wie Chris Martin zu klingen. Zur Abwechslung kann er sich auch ganz hervorragend nach Dreißigtagebart, durchgeschwitztem Holzfäller-Hemd und abgewetzten Cordhosen anhören. Und nebenbei beweisen The Mohawk Lodge mit ihrer zweiten Platte, dass Feuer nicht alle wilden Tiere in die Flucht schlägt: Auf "Wear 'em out" und "Everybody's on fire" gibt sich Dan Boeckner von Wolf Parade als Co-Vokalist die Ehre, in der Ferne wittert man die Kings Of Leon und Crazy Horse, und hier und da lassen sich sogar Spuren von Dinosaur Jr. entdecken. Die Refrains der Kanadier haben anscheinend gewisse Lockrufqualitäten.

Während ihr 2005 veröffentlichtes Debüt "Rare birds" gemütlich am Lagerfeuer herumklampfte, legt "Wildfires" einen eindrucksvollen Flächenbrand - der allerdings erst bei dem an fünfter Stelle gezündeten Titeltrack komplett in Flammen steht. Vorher haben die etwas harmloseren, aber keineswegs reizlosen Hits ihren Auftritt: Der sanft indierockende Opener, der sich nicht so recht festlegen will, ob "a little love can pull us through the hard times" nun ein Versprechen oder doch bloß Hoffnung ist; außerdem das tollkühne "Wear 'em out", die blickdichte Schwebegitarren-Hymne "Everybody's on fire" und das gewissenhaft groovende, heimlich angejazzte "Timber".

Und dann poltert der siebenminütige Titeltrack los, mauert himmelhohe Gitarrenwände zwischen die Rauchsäulen und folkrockt sich ordentliche Schwielen an die Hände. "Calm down" übernimmt anschließend die Rolle des Tranquilizers, engagiert eine entspannte Trompete und schart Havdales gesamte Clique ums Mikrophon, die auch nicht ins Schleudern kommt, als gegen Ende plötzlich das Tempo angezogen wird. "Heart of lovers" überrascht mit dezenten Ska-Anleihen, "Why would you?" mit reichlich Selbstironie: "Don't give the artist your money / They don't work / They just sing and play all of their days away." Gelegentlich unternehmen sieThe Mohawk Lodge aber auch einen Roots-Rock-Roadtrip und nennen das Ganze dann "Rising sun". Gut möglich, dass The Mohawk Lodge auch einen Zwischenstopp im Anglerparadies einlegen. Vorausgesetzt, das Lauffeuer war noch nicht vor ihnen da.

(Ina Simone Mautz)

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Highlights

  • Wear 'em out
  • Everybody's on fire
  • Timber
  • Why would you?

Tracklist

  1. Hard times
  2. Wear 'em out
  3. Everybody's on fire
  4. Timber
  5. Wildfires
  6. Calm down
  7. Heart of lovers
  8. Why would you?
  9. Rising sun

Gesamtspielzeit: 41:52 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Ina Simone Mautz
2008-03-30 23:06:24 Uhr
Bevor dieses äußerst gelungene Album hier untergeht, eröffne ich lieber direkt selbst einen Thread dazu :-)

Gleich anhören gehen, Leute! Alle auf MySpace befindlichen Songs von The Mohawk Lodge sind übrigens downloadbar (3 davon Albumtracks): klick!
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