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The Kills - Midnight boom

The Kills- Midnight boom

Domino / Indigo
VÖ: 07.03.2008

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Das Model und der Schnüffler

Alison Mosshart und Jamie Hince sind immer gern gesehen. Bei anderen Bands und neuerdings auch in der Boulevardpresse. Zumindest so gern, dass das Duo, das zusammen auf den Namen The Kills hört, es nicht mehr nötig hat, sich hinter den relativ bescheuerten Pseudonymen VV und Hotel zu verstecken. Mosshart etwa kann inzwischen einen Elle Style Award sowie Gastauftritte bei Primal Scream und Placebo vorweisen. Und Hince hat als aktueller Lebensabschnittsgefährte von Kate Moss den Publicity-Vogel ohnehin abgeschossen, worauf seine musikalische Partnerin sich energisch verbat, dass ihre partielle Namensvetterin (die übrigens auch schon mal mit Primal Scream gesungen hat) bei Auftritten die Bühne entert. Schließlich geht es hier ja immer noch um Musik und nicht um klapperdürre Kleiderständer.

Und wie zum Beweis machen The Kills auf ihrem dritten Album dann auch so richtig ernst, obwohl eine gewisse Ausgemergeltheit im Sound weiterhin nicht von der Hand zu weisen ist. Fett, Haut und Knochen wollten sie schon beim Vorgänger "No wow" weglassen, der zwar mit "The good ones" einen Tanzflächenhit abwarf, aber manchmal eben auch etwas körperlos daherschlotterte. Ähnliches täuscht "Midnight boom" mit billiger Rhythmusmaschine und gelangweilter zweiter Stimme dann zwar auch an, aber nur ganz kurz, bevor "U.R.A. fever" mit verschlepptem Wumms und Holzfällergitarre zu einem grob verzerrten Ascheimer-Shuffle ansetzt, der fürs ganze Album symptomatisch ist.

Um bei den anatomischen Beschreibungsebenen zu bleiben: Sehnig, muskulös und zäh sind die zwölf neuen Songs, auf denen The Kills nach wie vor keinen Ton zu viel spielen. Diesmal aber inszenieren sie ihren ruppigen Garagenpunk mit einem rasanten Minimalismus, bei dem es aus allen Ecken knackt, quietscht und knarzt. Als würde eine frisierte Rostlaube mit 180 Sachen um die Ecke fahren und dabei nur noch von Kaugummi zusammengehalten. Motto: Reduce to the max. Paradebeispiel hierfür ist die Single "Cheap and cheerful": Nachdem Mosshart ihren Würfelhusten in die Ecke gerotzt hat, prügelt sich ein dynamischer Basslauf so lange mit Handclaps und Trommelwirbeln herum, bis die Tanzfläche zur Freakshow wird. "I want you to be crazy cause you're stupid, baby, when you're straight." Wenn das keine Lizenz zum Durchdrehen ist.

"Midnight boom" bezieht seinen Reiz allerdings auch aus der Ambivalenz zwischen Laut und Leise, Sparsamkeit und Verschwendung. In "Getting down" müssen zeitweilig rhythmisch eingestreute Stimmfetzen als einziges Melodieinstrument herhalten, beim lärmige Purzelbäume schlagenden "M.E.X.I.C.O." dagegen schmeißen Hince und Mosshart kurz mal allen Krach vor die Wand, den ihr Equipment auszuspucken in der Lage ist - und lassen das Stück nach eineinhalb Minuten abrupt enden. Verabschieden möchte sich "Midnight boom" dann aber doch lieber mit einem beschaulichen Blues-Schunkler namens "Goodnight bad morning". Ein willkommenes Naherholungsgebiet nach dieser unwiderstehlichen Party-Granate, die mit ihrem zwanghaften Bewegungsdrang zuweilen mehr von Dance-Musik hat als mancher elektronische Act. Und ja, doch: Der nächste Morgen darf auch gerne etwas schlimmer sein, wenn's nach Mitternacht mal so richtig "bumm" gemacht hat.

(Thomas Pilgrim)

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Highlights

  • U.R.A. fever
  • Cheap and cheerful
  • Hook and line
  • What New York used to be

Tracklist

  1. U.R.A. fever
  2. Cheap and cheerful
  3. Tape song
  4. Getting down
  5. Last day of magic
  6. Hook and line
  7. Black balloon
  8. M.E.X.I.C.O.
  9. Sour cherry
  10. Alphabet pony
  11. What New York used to be
  12. Goodnight bad morning

Gesamtspielzeit: 34:02 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
virginia
2009-08-19 15:07:10 Uhr
FOR THE EBAY WINNER WHO WON MY SUPPOSED BRA, BLUE WITH FLOWERS ON….GUESS WHAT?! ONE OF YOU’S A HUSTLER AND ONE OF YOU’S A CREEP.
YOU’VE BEEN RIPPED OFF 223$! PLUS SHIPPING. CONGRATS! THE DUDE THAT SOLD IT TO YOU LIED TO YOU. SOMEONE IN THE CROWD THREW THAT THING AT ME AND I PROMPTLY KICKED IT BACK OFF THE STAGE. THING BELONGS IN THE TRASH AND IS OBVIOUSLY WORTHLESS, UNLESS YOU NEED A BRA. AND MAYBE YOU DO. SEND THAT HUSTLER HIS DIRTY BRA BACK. GET YOUR CASH BACK CREEP… AND BUY SOME RECORDS OR SOMETHING…. – ALISON MOSSHART”

First off sister, that IS your bra mama "Travis Keller"

...
haha
lustige story

http://www.buddyhead.com/gossip-123/
noise
2009-06-23 13:40:54 Uhr
Man, man, man da ist ja schon wieder einer unheimlich lustig. Das nimmt ja hier im Forum langsam überhand.
@Latherface
Das sind ja mal schlechte Nachrichten. Blöde Tusse. Wusste gar nicht das die beiden was miteinander haben (hatten ;-)?
horst
2009-06-23 13:33:35 Uhr
so ne dumme gans. würde man(n) ihr schminkköfferchen im pool versenken, dann wär das ein eindeutiger trennungsgrund (plus anzeige) für sie. der mann muss sowas natürlich schlucken. ich hasse diese überemanzipation!
Chiara
2009-06-23 13:30:20 Uhr
Von denen ken ich auch einen Song "Humen", aba warum hapt ihr die ohne "er" geschriben?
Leatherface
2009-06-23 13:28:07 Uhr
Wutanfall: Kate Moss versenkt The Kills-Laptop

Daily Gossip gefällig? Nach einem Streit zwischen Kate Moss und Jamie Hince soll dessen Laptop mit neuen The Kills-Songs im Swimming Pool gelandet sein.

London (mis) - Nicht wenige dürften nach dem sensationellen The Kills-Album "Midnight Boom" von 2008 bereits sehnsüchtig auf den Nachfolger warten. Nun, sie werden noch ein bisschen länger warten müssen.

Während eines geplanten, romantischen Wochenendes auf dem Land steigerte sich das Model Kate Moss nach Medienberichten in einen Wutanfall hinein und versenkte die herum liegende Tasche ihres Freundes Jamie Hince im Pool des Anwesens.

Dummerweise befand sich darin neben dem Blackberry und einem Notizbuch auch das Laptop des The Kills-Gitarristen, auf dem sechs neue Songs gespeichert waren. Kopien existierten leider keine.

Wie der Mirror mit gespielter Entrüstung berichtet, schrie der Musiker voller Entsetzen "Noooooooo!" (acht "o"!) und hechtete "in Zeitlupe wie David Hasselhoff in 'Baywatch' in den Pool", um zu retten, was noch zu retten war.

Doch wie sich heraus stellen sollte, kam jede Hilfe zu spät. Weder die Festplatte noch der Blackberry ließen sich vom warmen Wind des Föns wieder herstellen. Nur bei Hinces Notizen gelang die Wiederbelebung per Heizkörper.

Doch wie es sich für ein gestandenes Rock'n'Roll-Pärchen gehört, folgte trotz wüster Beschimpfungen ("Why would you do such a fucking stupid thing? You're acting like a fishwife!") rasch die Versöhnung.
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