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Orson - Culture vultures

Orson- Culture vultures

Mercury / Universal
VÖ: 22.02.2008

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Palmen im Schnee

Am Anfang war das Sandwich. Das namens Orson. Das benannte ein findiger Restaurantinhaber nach Filmlegende Orson Welles. Orson (die Band, nicht die Filmlegende) speiste dort, benannte sich nach Orson (dem Sandwich, und irgendwie auch der Filmlegende) und spielte ein 5000 Dollar teures Platin-Debütalbum namens "Bright idea" ein. Im Sinn hat sie nur eines. Denn bei Orson geht's um Sven Väths Fachgebiete: "Guuuude Launeee" und "Feierei, Alder"!

Auch gute eineinhalb Jahre nach ihrem Überraschungs-Debüt spielen Orson sonnendurchtränkten Feelgood-Pop-Rock, als gäbe es kein Morgen und würde die Party endlos weitergehen. Hooks wie der von "Ain't no party" kennen keine Jahreszeiten und zünden jederzeit. Die Single bedeutet in ihrer "No tomorrow"-Tradition nur den offensichtlichsten und Orson-typischsten Vertreter einer Reihe von Songs, die sich in ihren catchy Refrains, fröhlichen Handclaps und Singalong-Melodien gegenseitig überbieten. "Radio" ist ein überrunder Popsong, "Broken watch" flirtet einmal mehr mit den Beach Boys, "Gorgeous" gräbt am Tanzboden der Killers, und "Debbie's gone" ist so funky und kuschelig warm zugleich, dass Schwelgen und Tanzen gleichermaßen angebracht sind. Zwingend in seiner relaxeten Zwanglosigkeit, könnte man sagen.

Beinahe nebenbei findet alles Passende und Unpassende an Einflüssen seinen Weg in die Songs: Motown, Disco, Funk, Indierock, Seventies-Rock - erlaubt ist, was gefällt und zum Bandvibe passt. Erstaunlich selten ergibt das seichte Kost, peinlich und unappetitlich wird es auf "Culture vultures" nie, und auch das Falsett rutscht Sänger Jason Pebworth heuer selten über die Schmerzgrenze. Schwül-warme 27 Grad im Schatten quellen aus den Boxen, schmelzen eventuell vorhandenen Schnee im Vorgarten ab, machen aus dem Golf III in der Garage ein Cabrio auf dem Weg in den Sonnenuntergang und aus der Thermo-Unterhose Badeshorts. So schmeckt der Sommer.

(Dennis Drögemüller)

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Highlights

  • Broken watch
  • Gorgeous
  • Debbie's gone

Tracklist

  1. Radio
  2. Ain't no party
  3. Broken watch
  4. The contortionist
  5. Gorgeous
  6. Debbie's gone
  7. Where you are
  8. Little miss lost & found
  9. Northern girl
  10. Cool cops
  11. Everybody!

Gesamtspielzeit: 41:13 min.

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